Thema: Pin Group: Wie geht's dem Post Konkurrenten ?
Stefan Am: 18.01.2008 12:45:20 Gelesen: 81190# 25@  
@ privatpostsammler [#24]

ich finde es teilweise makaber, wie ein Sachverhalt in der Presse doch recht unterschiedlich interpretiert und dargestellt werden kann.

Als Beispiel ein Artikel vom 09.01.2008, der die Insolvenzen aus anderer Sicht widerspiegelt:

---

Pin AG will Mindestlohn durch Insolvenzen ausgleichen - Weitere Stellenstreichungen zunächst angeblich nicht geplant

Von Heiko Wenzel

Berliner Umschau (09.01.08) - Der Postdienstleister Pin AG will offenbar doch keine weiteren Mitarbeiter entlassen. Das sagte der Unternehmenschef Horst Piepenburg. Zugleich kündigte er an, möglicherweise alle rund 90 Gesellschaften der Gruppe gezielt in Insolvenz zu schicken.

Ziel der Aktion ist offenbar die umfassende Nutzung des Insolvenzrechts. So zahlt die Bundesagentur für Arbeit Mitarbeitern von insolventen Unternehmen unter Umständen bis zu drei Monate ihren Nettolohn unmittelbar. Wie viele der Regionalgesellschaften diesen Schritt letztlich gehen würden, sei noch offen, so Piepenburg sinngemäß in der „Zeit“. Für die gegenwärtige Situation des Unternehmens machte er erneut den zum Jahresbeginn in Kraft eingeführten Post-Mindestlohn verantwortlich. „Als Folge des Mindestlohns steigen die Kosten der Pin Group 2008 um 35 bis 45 Millionen Euro. Wir erwarten, daß sich der größte Teil davon durch das Gesamtvolumen der Insolvenzgeld-Finanzierung auffangen läßt.“

Von weiteren Entlassungen will die Pin AG dagegen zunächst absehen. „Die Maßnahmen, die begonnen waren, sind noch umgesetzt worden, die anderen aber nicht mehr begonnen“, so Piepenburg in der „Süddeutschen Zeitung“.

Nach dem Beschluß zum Mindestlohn hatte der Axel Springer-Verlag als Mehrheitsgesellschafter des Postunternehmens die Finanzierung der Pin AG gestoppt. Zugleich war die Streichung von etwa 1000 der rund 9000 Stellen angekündigt worden. Befürworter des Mindestlohnes gehen hingegen davon aus, das Managementfehler für die angeschlagene Situation bei Pin verantwortlich sind.

Der nun eingeschlagene Weg der gezielten Insolvenzen könnte sich dagegen als erfolgversprechend im Sinne des Unternehmens erweisen. Piepenburg zu Folge gebe es bereits viele Interessenten für eine Übernahme des Postdienstleisters.

(Quelle: http://www.berlinerumschau.com/index.php?set_language=de&cccpage=09012008ArtikelWirtschaftWenzel1)

---

Gruß
Pete
 
Quelle: www.philaseiten.de
https://www.philaseiten.de/thema/315
https://www.philaseiten.de/beitrag/2907