Thema: Berlin Dauerserie Berliner Bauten von 1949: Echt gelaufene Belege
Frankenjogger Am: 18.03.2022 15:48:06 Gelesen: 33782# 182@  
Hallo,

eigentlich wollte ich heute mit Mehrfachfrankaturen des Wertes zu 50 Pf beginnen, aber da Hajo in [#174] den Beleg für die "Firmen-Luftpost" gebracht hat,
greife ich heute mit einer Mischfrankatur vor.

Es ist das Pendant zum Beleg von Hajo, ein "Firmen-Luftpost"-Brief vom 23.12.1949 innerhalb Europas, nach Wien in Österreich.



Schon Ende 1948 setzte sich der Leiter der Berliner Magistratspost, Dr. Hugo Holthöfer, für einen Auslands-Luftpostdienst für international agierende Berliner Wirtschaftsunternehmen nach dem Beispiel der Westzonen (JEIA) ein. Das wurde von den Alliierten aber vorerst nicht unterstützt. Erst zum 1.8 1949 wurde dieser erwünschte Luftpostdienst, durch die sog. "Firmen-Luftpost", realisiert. Export- und Importfirmen konnten sich registrieren lassen und konnten dann ihre Auslandspost mit Luftpost versenden, wobei die Luftpostgebühr bar bezahlt werden konnte. Die bisherige Begleichung der Luftpostgebühr mit Internationalen Antwortscheinen war dann nicht mehr erforderlich. Die Briefe mussten mit "Firmen-Luftpost" gekennzeichnet werden, was meist mit Gummistempeln vorgenommen wurde, und wie Hajo schon schrieb, mussten diese am Postschalter aufgegeben werden.

Die Luftpostgebühr wurde den Gebühren der Westzonen angepasst und betrug 25 Pf je 20 g innerhalb Europas und 50 Pf je 10 g für Überseeziele. Das waren auch die Gebühren, die ab dem 1.2.1950 für den allgemeinen Auslandsluftpostdienst eingeführt wurden. Das maximal zulässige Gewicht betrug 100 g.

Gemäß Dokumenten, die in amerikanischen Archiven gefunden wurden, wurden in den fünf Monaten, in denen es diese "Firmen-Luftpost" gab, 37.686 Briefe registriert. Davon dürften etwa 150 Stück (plus/minus) erhalten geblieben sein. Das sind gar nicht so viele.

Soviel für Heute,
Gruß, Klemens
 
Quelle: www.philaseiten.de
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