Thema: Japan: Belege bestimmen
ligneN Am: 19.03.2022 01:31:34 Gelesen: 10546# 66@  
Die erste Zeile bedeutet "Gebühr bezahlt Empfänger Tagessumme".

Es ist der Gebührennachweisteil einer zusammenfassenden Abrechnung für einen ganzen Tag. Hier für den Aktenband 1040 die Abrechnung Nr. 2 von diesem Tag für die Vorgänge Nr. 80-100. Insgesamt 21 Vorgänge mit 122 Postsendungen, Gesamtbetrag 989 Yen.

Nicht für einen Absender, sondern für mehrere. Eben ein "zusammenfassender Gebührennachweis".

Unten Kästchen mit Platz für die Unterschriftensiegelstempel für Abteilungsleiter, Durchführender und Zeuge.

Rechts ist die Art der verklebten Nominale nach Wertstufen aufgeführt und die Stückzahl eingetragen, es beginnt mit "10 Yen Marken / 91 Stück / Gesamtbetrag 910 Yen" usw. Das müßte mit der Anzahl der Markenwertstufen auf den erwähnten gesamt 3 Blatt übereinstimmen.

Es ist also ein Ganzstück, internes Formular für "Gebühr bezahlt" Abrechnung.
Warum die großen roten Stempel statt eines schönen Vordrucks? So konnte man Altpapier aufbrauchen.

Nach Ablauf der Lagerfrist kamen die markentragenden Blätter in die amtliche Kiloware. Das wurde oft auf die Marken zurechtbeschnitten. Hier hat man es unterlassen.

Die zugehörigen Sendungen trugen lediglich den Eindruck "Gebühr bezahlt Empfänger".

Für FDC- oder Einzelfrankatursammler ist das nichts. Aber für den Freund von Bedarfsstücken.

Die 1910 eingeführten und bis heute verwendeten Rollerstempel dienen zwei Zwecken:
- Entwerten von Marken auf unebener Unterlage (zB Musterbeutel, Pflanzensamen u. ä.), um trotzdem die Lesbarkeit von Absendeort/Datum zu gewährleisten;
- Rasches Entwerten von größeren Mengen an Briefmarken.
Ob nun auf einer Sendung oder Formularen.
 
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