Thema: Die berühmtesten und wertvollsten Briefmarken der Welt
Heinz 7 Am: 19.03.2022 10:45:28 Gelesen: 206744# 845@  
@ Heinz 7 [#410]

Die "schönste Kanadierin" habe ich ja bereits ausführlich vorgestellt: Die Briefmarke 1851, welche Queen Victoria zeigt, Nominale 12 Pence, war schon im XIX. Jahrhundert sehr geschätzt und sehr teuer.



Wie erwähnt schaffte sie es bei Schubert auf Platz 31 (gestempelt, Mark 1'600), bei Haas gar auf Platz 10 (vermutlich: ungestempelt). Im Senf war die Senf Nr. 6 nur gestempelt bewertet, für ungebraucht notierte Senf "-". Eine Bewertung nahm zum Glück Paul Kohl in seinem Briefmarken-Handbuch 1915 vor, und er unterschied auch noch nach Papiervarianten:

6A: gestreiftes Papier: * 2250 Mark, gest. 1750 Mark
6B: gewöhnliches einfaches Papier: * 3000 Mark, gest. -.- (unbewertet)

Diese Unterscheidung ist umstritten. Im Katalog Scott 2000 finde ich folgende Notiz:

"Most authorities believe the 12p black does not exist on wove paper". Nur die Marke auf "laid paper" erhält eine Nummer (Scott no. 3).

Diese Marke war und ist ein "Hingucker" ersten Ranges für jede Canada / British North America / British Empire - Sammlung und gilt als eine der teuersten Marken der Welt. Im Scott-Katalog 2000 war sie bewertet mit US$ 80'000 für ungebraucht (US$ 55'000 ohne Gummi) und mit US$ 50'000 (gestempelt). Die Marke hat in ihrer langen Geschichte auch schon mehrfach diese Preise übertroffen.

Der Census bei Siegel ist nun extrem hilfreich, um die Seltenheit der Marke wirklich einschätzen zu können. Sie ist nicht ganz so selten, wie es ihr Preis vielleicht vermuten lässt.

Nach Siegel kennen wir:
17 Marken ungebraucht
4 Paare ungebraucht
9 Marken ungebraucht ohne Gummi
36 Marken gebraucht
2 Paare gebraucht
4 Briefe mit dieser Marke (alles Einzelfrankaturen).

Total also 72 Stück. Siegel klassiert diese 72 Stück sogar noch nach Erhaltung und notiert:
40 x "sound"
30 x "fault"
2 x "unknown"

Die "unknown"- Klassifizierungen sind angebracht bei folgenden nicht zugänglichen Grossraritäten:
- Paar ungebraucht (No. 1): Tapling Sammlung, British Library, London
- Brief mit Einzelfrankatur (No. 3): Sammlung der Queen of England, London

(Fortsetzung folgt)

Heinz
 
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