Thema: Altdeutschland Bayern: Belege in die Schweiz
bayern klassisch Am: 16.04.2022 11:02:38 Gelesen: 7026# 7@  
@ bignell [#6]

Lieber Harald,

"Beförderung empfohlen" steht da. Da hast du für mich als Pfälzer einen netten Brief ausgegraben, den ich nicht kannte!

Eigentlich hätte man mit 9 Kr. aus der Pfalz (von jedem Ort dort) über Baden spedieren müssen und das Weiterfranko von 6 Kr. (über 10 Meilen vom Grenztaxpunkt Basel - Schaffhausen) frankieren müssen = 15 Kr.. Aber man hat, wenn keine Marke fehlt, nur 12 Kr. frankiert und weil er nicht als unterfrankiert angesehen wurde, hat die CH die fehlenden 3 Kr. = 10 Rappen auch nicht vom Empfänger beikassiert. Prima! In den frühen 1850er Jahren hatte man oft Probleme mit der korrekten Frankatur in die Schweiz, sowohl auf Seiten der Absender, als auch auf Seite der Post. Ja, die 6 waren der Frankoanteil für die CH = 20 Rappen ab 1.10.1852 bzw. ab 15.10.1852 von Schweizer Seite aus.

Mit "Beförderung empfohlen" wollte man sicherstellen, dass der Brief auch tatsächlich auf die Reise ging und nicht dem Absender in einem kleinen Nebenort ohne Postverbindung wieder zurückgetragen werden sollte.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
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