Thema: Vom Nutzen philatelistischer Literatur
Heinz 7 Am: 17.04.2022 11:50:57 Gelesen: 33710# 188@  
Das Auktionshaus Jürgen Götz aus Oberkirch führte im Jahre 1975 seine erste Briefmarkenauktion durch. Im März 2022 fand nun die 397. Auktion statt! Die Kenner der Szene wissen, dass in der Regel das Auktionsangebot sehr umfangreich ist, sodass zu den meisten Anlässen sogar mehr als ein umfangreicher Katalog herausgegeben wurde, mit meist mehreren tausend Losen (Einzellose und Sammlungen), dazu gab es zahllose Sonderkataloge.

Alle Auktionskataloge dieses Hauses in einer Bibliothek zu vereinen würde einen logistischen Kraftakt (und viel Platz!) erfordern. Natürlich ist auch die Frage erlaubt, ob ein solches Ziel denn auch einen "philatelistischen Wert" erfüllt. Ein grosser Anteil der "Götz"-Auktionen sind in der Regel Grosslose/Nachlässe/Schnäppchen-Posten/Standard-Sammlungen, die für die philatelistische Forschung/Dokumentation unerheblich sind. Darum - und eben aus Platzgründen - werden wohl fast alle Auktionskataloge dieses Hauses nach dem Anlass im Altpapier landen.

Der Entscheid "sammeln oder nicht?" fällt also bei diesem Auktionshaus besonders schwer. Dass sich ein genaueres Hinschauen aber sehr wohl auszahlt, liesse sich an Dutzenden von Beispielen zeigen.



Der hier gezeigte Auktionskatalog vom Mai 1992 gefällt den Philatelisten sicher. Die 6 auf der Titelseite abgebildeten Lose sind Schmuckstücke für jede Sammlung. Aber - Hand aufs Herz - das lässt sich wohl für die meisten Auktionskataloge sagen. Die sechs abgebildeten Marken sind zwar sehr hübsch, aber ihr kumulierter Schätzpreis von DM 18'400 ist nun auch nicht sooo gewaltig.

Ein Argument, das GEGEN das Sammeln solcher Kataloge spricht, ist der Umfang des Kataloges. Nicht weniger als ca. 9336 Lose* wurden angeboten, der Katalog umfasst 546 Seiten und ist, trotz der dünnen Papierseiten, 2 cm dick.

*ich schreibe "ca." weil Lücken in der Nummerierung oder Zusatznummern (a,b,...) nicht berücksichtigt wurden.

Viele Auktionskataloge werden von einem Vorwort bzw. einem Kommentar begleitet, was uns in der Regel hilft, die Bedeutung des Inhaltes besser einordnen zu können. Das Vorwort auf Seite 7 in diesem Katalog war aber erstaunlich unkonkret, was uns bei diesem Angebot sehr erstaunt.



Heinz
 
Quelle: www.philaseiten.de
https://www.philaseiten.de/thema/1899
https://www.philaseiten.de/beitrag/292750