Thema: DPAG: Frankierservice mit "Frankierwelle"
Stefan Am: 18.04.2022 09:29:17 Gelesen: 19579# 103@  
@ Araneus [#102]

mir ist nicht klar, wie du zu dem Schluss gelangst, dass hier „keine mechanische Stempelung wie sonst bei diesem Frankiergerät in den Briefzentren üblich“ vorliegt. ...

Einfacher Grund, ich halte den FRANKIERSERVICE auf den Belegen der Umwelthilfe für gedruckt (Druckerei/Lettershop) und nicht durch ein Frankiergerät der Deutschen Post AG mechanisch gestempelt. Die alten AEG/Siemens = AM990/991 stempeln noch ganz klassisch (wie die alten Stempelanlagen zur Briefmarkenentwertung in den Briefzentren aus den 1990er Jahren) und besprühen nicht das Trägermaterial mit Stempelfarbe. Mich irritiert an den Umwelthilfe-Belegen vor allem die "Stempelfarbe" des "Frankierservice".

Wenn es klappt, werde ich dir die Belege der Umwelthilfe bei einem der nächsten Treffen (im Mai?) als Original vorlegen. Dann wird es vielleicht deutlicher, wieso ich diese Belege für eine Bastelarbeit am PC in einer Druckerei halte (als Ersatz für die sonst übliche Frankierwelle kombiniert mit einer Pseudobriefmarke aus [1] in Beitrag [#102]). Da hat meinem Eindruck nach jemand in der Druckerei schlicht die falsche Grafik als Vorlage erwischt, in die Massenwerbung (Mailing) eingearbeitet und drucken lassen.



Stempelabschläge AEG/Siemens / fraglicher Frankierservice / AEG/Siemens

Wenn man sich Stempelabschläge der AEG/Siemens im direkten Vergleich mit dem Umwelthilfe-Frankierservice ansieht, fällt u.a. auf, dass

- die Stempelfarbe der AEG/Siemens nicht homogen sondern unterschiedlich aufgetragen ist (hell/dunkel)
- der Farbabrieb der AEG/Siemens rechts oben auf den Briefmarken durch die mechanische Einwirkung des Stempelkopfes ersichtlich ist
- das am Original der AEG/Siemens eine mechanische Prägung im Papier bedingt durch den Abdruck des Stempelkopfes (Klischee) in das Papier während des Stempelvorgangs erkennbar ist

Dafür sprechen z.B. die schwankende Positionierung sowie das beschädigte „E“ am Ende des Wortes FRANKIERSERVICE. Solche Brüche treten bei älteren Stempelmaschinen ja häufiger auf. Bei einem „Druck“ wären eher unbeschädigte Buchstaben zu erwarten.

Brüche im Druckbild (Bsp. drittes "E" von "FRANKIERSERVICE") sind bei allen drei gezeigten Belegen vorhanden. Dies kann auch so interpretiert werden, dass die Druckvorlage (Grafik) bereits diesen Ausfall an dem Buchstaben auswies. Ich setze bei einer Druckvorlage nicht voraus, dass diese fehlerfrei und unbeschädigt ist.

Gruß
Stefan
 
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