Thema: Ukraine: Philatelie im 3. Jahr von Putins Angriffskrieg
Fledermaus Am: 26.04.2022 15:16:41 Gelesen: 21298# 72@  
Philatelisten und auch viele Nicht-Philatelisten zeigen diese Tage größtes Interesse an der „Fuck you-Marke“ der ukrainischen Post, die bei Ebay und anderen Plattformen zur Zeit für wahrhaft astronomische Preise gehandelt wird.

Mein Interesse hingegen gilt der „Medobory-Ausgabe“ mit der Fledermaus, die am 25. Februar hätte erscheinen sollen. Der Block hat eine Auflage von 20 000 Exemplaren. Er wurde schon vor dem 24. Februar an zahlreiche Postämter ausgeliefert. An diesem Tag des Überfalls blieben die meisten Postämter geschlossen. Am 25. Februar öffneten hingegen zahlreich Postämter und verkauften eine unbekannte Menge dieser Blockausgabe, bis die Postämter am Nachmittag die Meldung erreichte, dass die Ukrainische Post diesen Markenblock (zusammen mit der „Satelliten-Ausgabe“) bis auf weiteres vom Verkauf zurückzieht.

Heute (26. April 2022) erreichte mich ein Einscheibebrief eines Ukrainers aus Zaborizka (im Südosten der Ukraine gelegen und inzwischen weitgehend unter russischer Besatzung), der über das Internet diesen Block zum Kauf anbot. Der Brief wurde am 19. März verschickt. Der Absender war sich darüber im klaren, dass der Block keine gültigen Postwertzeichen enthält, gibt aber an, den bescheidenen Erlös seines Tuns voll und ganz ukrainischen Kriegsversehrten zur Verfügung zu stellen.

Die Designerin der „Medobory-Ausgabe“ ist Natalia Kokhal, die 2016 bereits die Bechsteinfledermaus-Ausgabe für die Ukrainische Post gestaltete. Für ihre Darstellung der Fledermaus (im Markentext als Pipistrellus kuhlii vorgestellt) zeichnete sie ein Foto einer Zwergfledermaus von Rudmer Zwerver um. Die Originalaufnahme entstand in der Aa-Kirche in Groningen, Niederlande.

Gruß Fritz


 
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