Thema: Berlin Dauerserie Berliner Bauten von 1949: Echt gelaufene Belege
Frankenjogger Am: 29.04.2022 15:26:27 Gelesen: 32407# 191@  
@ TeeKay [#190]

Hallo,

so ist das mit Briefen mit speziellen Stempeldaten, wenn man sie sucht. Endlich hat man ihn und investiert dann auch, und dann läuft einem solch ein Brief ein/zwei Jahre später für 'n Appel und 'n Ei über den Weg. Ist mir auch schon passiert. ;-)

Heute komme ich zu den ersten Misch-/Buntfrankaturen des Wertes zu 50 Pf auf Auslandsbelegen und ich starte wieder mit der zusätzlichen Frankierung des Wertes zu 5 Pf.

Die folgenden Briefe zeigen, dass die einfachste Mischfrankatur (50 + 5) der Standard-Luftpostbrief innerhalb Europas ist. Dabei kann man allerdings vier Varianten unterscheiden.

Da mein erster Brief wieder ein Besonderer ist und dieser auch die früheste Tarifphase abbildet, beginne ich damit.



Es handelt sich um einen Brief der Firmenluftpost, den ich schon in #182 gezeigt und beschrieben habe. Von August 1949 bis Ende Januar 1950 konnten eingetragen Firmen ihre Luftpostbriefe bar bezahlen und frankieren. Das Porto dafür entsprach schon dem ab 1.2.1950 folgenden Tarif für die allgemeine Bevölkerung. Der Brief ging am 23.12.1949 von Tempelhof nach Wien, mit österreichischer Zensur.

Die zweite der vier Varianten wäre zum selben Zeitraum ein Touristen-Luftpostbrief, für die die gleichen Gebühren galten. Den kann ich aber leider nicht zeigen.

Die beiden folgenden Briefe zeigen die beiden anderen Tarif-Varianten. Vom 1.2.1950 bis 30.6.1953 kostete die Luftpostgebühr 25 Pf je 20 g, ein Standard-Luftpost-Europa-Brief also 30 + 25 = 55 Pf.

Ab 1.7.1953 wurde der Luftpostzuschlag auf 15 Pf reduziert, weshalb bis 30.6.1954 diese Variante nur noch 45 Pf kostete.

Ab 1.7.1954 kostete ein Auslandsbrief dann 40 Pf und somit der Europa-Luftpostbrief bis 20 g wieder 55 Pf.



Zuerst ein Luftpostbrief vom 7.2.1953 nach Saarbrücken. Das Saarland war zu der Zeit Ausland. Das besondere hier ist, dass Luftpostbriefe ab Berlin ins Saarland bis Frankfurt geflogen und dann per Bahn ins Saarland transportiert wurden. Es hätte also eine Luftpostgebühr von 5 Pf innerhalb Deutschlands gereicht.

Der zweite Brief ging am 29.4.1956 von Berlin-Charlottenburg nach Istanbul in der Türkei, eine eher seltenere Destination innerhalb Europas.



Zum Abschluss für heute noch eine Auslandspostanweisung über 20 Franken 78 Rappen (20 DM) vom 8.12.1954 per Luftpost nach Zürich, dahin wo in der Schweiz das Geld musste. :-)

Die Postanweisung bis 20 DM kostete 40 Pf, der Luftpostzuschlag 15 Pf. Solche Belege werden nicht häufig angeboten, auch nicht auf Auktionen.

Philagrüße,
Klemens
 
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