Thema: Alliierte Besetzung: Unkenntlichmachungen (Schwärzungen) außerhalb Sachsens
GSFreak Am: 30.04.2022 23:41:19 Gelesen: 2427# 10@  
Die Wiederaufnahme des zivilen Briefpostverkehrs in Südbaden (OPD Freiburg, Französische Zone) war am 17.09.1945. An diesem Montag lagen noch nicht an allen Postämtern die Aufbrauchsganzsachen mit dem Wertaufdruck B (Schwärzung im Buchdruck) und/oder die Behelfsganzsache P 833 vor. In Konstanz hat man in den ersten Tagen - wie in dem folgenden Beleg vom 19.09.1945 gezeigt - den Hitler-Wertstempel handgeschwärzt (auch den Propagandatext unten links) und einen Freivermerk (hier zweisprachig) hinzugesetzt = Barfrankatur. Die Urkarte ist eine Deutsches Reich Ganzsache P 314IIa.



Diese Vorgehensweise entsprach genau der amtlichen Verfügung. In einem Schreiben vom 15. September 1945 an alle Postämter im Landes-Kommissariatsbezirk Konstanz heißt es u.a. nämlich: "Die noch vorhandenen Postkarten mit aufgedrucktem Wertzeichen dürfen nur dann an das Publikum abgegeben werden, wenn zuvor das Wertzeichenbildnis völlig überdeckt worden ist, wozu am besten ein entsprechend großer alter Gummistempel benutzt wird, der durch Wegschneiden der Schriftzeichen eine glatte Fläche darstellt."

Beste Grüße
Ulrich
 
Quelle: www.philaseiten.de
https://www.philaseiten.de/thema/16912
https://www.philaseiten.de/beitrag/293669