Thema: Abenteuer auf der Reise – Auge in Auge mit der örtlichen Postverwaltung
Bendix Gruenlich Am: 03.05.2022 22:47:52 Gelesen: 7134# 22@  
Dann mal wieder zurück nach Skandinavien und zu einem für den äußeren Betrachter idyllischen und völlig friedlichen Ort, nach Schweden. Es war diese spürbare Ruhe und Unbeschwertheit, die mich dazu bewog, das Land nochmals, aber an anderen Orten zu bereisen.

Dabei wirkte das Land so erstaunlich entspannt, wohlhabend und frei (und ja, auch das sei erwähnt - die Frauen waren schön und selbstbewusst), dass mir die Zeit als eine ganz unbeschwerte in Erinnerung ist. Mein vorher zu Rate gezogener Reiseführer meinte zu Land und Leuten, dass man sich darauf einstellen müsse, dass es in Schweden kühl und distanziert zugehe.

Tatsächlich wurde ich überall freundlich aufgenommen und habe bei der Unterkunftssuche tätige Unterstützung und viel Freundlichkeit erfahren, wie selten in einem Land.

So auch nicht anders auf der Post in Göteborg, wo ich den seinerzeit unterhaltenen Philatelieschalter ausfindig machen konnte (schließlich braucht jede Reise einen kleinen philatelistischen Höhepunkt - abgesehen davon, man kann ja nicht unterwegs sein, ohne ein paar Marken bei der Hand zu haben, oder? Wenn möglich natürlich die schönsten, die man finden kann). Hier war man noch besser sortiert als im Vorjahr in Malmö, die Auswahl ging gar bis in Jahr 1990 zurück.

Dann zeig ich mal einen Auszug aus der Beute:

Wie wär es denn mit schwedischem Film - oben rechts „Wilde Erdbeeren“ dürfte der international bekannteste sein (habe ich das letzte Mal vor 25 Jahren gesehen, seitdem in Giftschrank).



Passend zum sommerlichen Ausflug: der Sommer in der Kunst.



Außerdem war Inflation auch ein schon damals bekanntes Problem. Das Porto war gegenüber dem Vorjahr - meiner Treu! – um 7,7% gestiegen.



Freundlicherweise überließ man mir zum Einkauf die nachstehende Karte als Souvenir. Ihr seht, sie hat die Läufe der Zeit überlebt.

Und auf der Rückseite wurde für den Service geworben („vackra“ heißt übrigens „wunderschön“ und nicht „wacker“ oder „mutig“. Etwa weich geworden, die Wikinger?). Außerdem erfreulich lange Öffnungszeiten, 9-19h00.



Und war das damals nicht in einem Traditionsgebäude untergebracht? Hm, ich zweifle, also versuche ich, den aktuellen Standort zu finden. Gut, Post in Nordstan habe ich gefunden. Die ist jetzt im Einkaufszentrum untergebracht. Dies ist das Bild, das google dazu zeigt (und ja, es ist wirklich unglaublich - es zeigt die öffentlichen Toiletten!).



Also, eine Telefonnummer war auf der Karte auch angegeben (Vorinternetzeitalter). Gut, dachte ich, dann ruf ich jetzt mal an und klär das. Es klingelt....eine Stimme.... (warum nehmen die immer Frauen, mit Stimmen, die verlockend wie odysseusche Sirenen klingen, ich hab gleich zweimal angerufen) ...die sagt mir auf schwedisch, dass unter der Nummer niemand erreichbar sei.... Gut, also, tempi passati.

Aber es hätte wirklich schlimmer kommen können: stellt Euch vor, die Aufsicht über die Toiletten hätte den Hörer abgenommen..
 
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