Thema: Nachgebühr bei Portopflichtigen Dienstsachen
saeckingen Am: 10.05.2022 08:20:12 Gelesen: 2452# 10@  
Portopflichtige Dienstsachen gab es auch in den deutschen Kolonien. Sammler haben diesen markenlosen Belegen damals wenig Interesse geschenkt, daher sind nur wenige davon erhalten geblieben. Von Deutsch Ostafrika habe ich bislang keine 10 Stück registriert.

Ich stelle hier ein paar Stücke aus meiner Sammlung vor. Vorweg nochmals die Besonderheiten der portopflichtigen Dienstsache:

* Portopflichtige Dienstsachen sind Sendungen von Behörden an Privatpersonen oder Firmen in deren Interesse.
* Sie waren portopflichtig, wurden aber unfrankiert mit dem Vermerk „Portopflichtige Dienstsache“ und dem Dienstsiegel der absendenen Institution versehen verschickt.
* Der Empfänger musste bei Empfang für das reine Porto - ohne Zuschlag – aufkommen.



Postkarte als portopflichtige Dienstsache vom Bezirk Tanga (gestempelt Tanga 7.10.13) nach Kibaranga.
4 Heller einfaches Postkartenporto als Nachgebühr eingezogen.



Portopflichtige Dienstsache vom Biologisch Landwirtschaftlichen Institut Amani (gestempelt Amani 23.6.15) nach Wuga (Post Mombo) – Ankunft 25.6.15. Der Umschlag wurde wegen Papiermangel während des Krieges gewendet und hier ein zweites Mal verwendet.

7 ½ Heller einfaches Briefporto als Nachgebühr eingezogen.



Portopflichtige Dienstsache vom Kaiserl. Gericht d. Ostafrikanischen Schutzgebietes (gestempelt DAR 8.7.08) per Einschreiben nach Lindi – Ankunft 21.7.08.

15 Heller Briefporto (2. Gewichtsstufe) + 15 Heller Einschreibegebühr = 30 Heller als Nachgebühr eingezogen.

Portopflichtige Dienstsachen waren aber nicht nur innerhalb der Kolonie zulässig, sie konnten auch nach Deutschland versendet werden:



Portopflichtige Dienstsache vom Gouvernement v. Deutsch-Ostafrika (gestempelt DAR 15.11.06) nach Berlin.

10 Pfennig Briefporto als Nachgebühr eingezogen.

Grüße
Harald

Weitere Portopflichtige Dienstsachen aus oder nach Deutsch Ostafrika suche ich jederzeit!
 
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