Thema: Deutsches Reich: Farbänderungen im Michel Spezial 2022 (Mi. 244) Hintergründe
muemmel Am: 14.05.2022 13:51:32 Gelesen: 4689# 24@  
Mit Genehmigung von Herrn Bauer hier der Text der Mitteilung:

Änderungen und Neuaufnahmen bei den Ausgaben der Deutschen Inflation im Michel-Deutschland-Spezial-Katalog (DSK)

In den Michel-Deutschland-Spezial-Katalogen (DSK) 2021 und 2022 wurden bei den Freimarken „Germania“ sowie bei den Freimarken „Arbeiter“ weitere Farben in den Katalog aufgenommen und Korrekturen in der Farbbezeichnung vorgenommen.

Die Änderungen erfolgten auf Veranlassung der für Prüfgebiet „Deutsche Inflation“ im Bund Philatelistischer Prüfer (BPP) bestellten Prüfer (Udo Fleiner, Rolf Tworek, Dieter Weinbuch und Josef Bauer).

I. Mi. 140

Bei den Germania-Freimarken, die ab 1920 ausgegeben wurden (Mi.-Nr. 140–153), wurde eine weitere Farbe in den Katalog aufgenommen. Dies erfolgte bereits mit dem DSK 2021. Bei den Marken mit dem Nennwert 5 Pfennig sind nun Marken in Farbe (dunkel-)violettbraun als Mi.-Nr. 140 d katalogisiert.

Die „neue“ Farbe (dunkel-)violettbraun zeigt einen deutlichen Anteil an violett im braun. Die Farbbezeichnung entspricht der Vorgabe des Michel-Farbenführers in der 38. Auflage. Die Farbe wurde früher als Mi. 140 c geprüft. Marken in der Farbe Mi. 140 d sind nicht häufig.

II. Mi. 244

Im Michel-Deutschland-Spezial-Katalog 2022 (DSK 2022) wurden bei den Freimarken „Arbeiter“ mit dem Nennwert 40 Mark Korrekturen bei den Farbbezeichnungen vorgenommen und als weitere Farbe die Mi.-Nr. 244 d zusätzlich in die Katalogisierung aufgenommen.

Anlass hierfür war zum einen, dass die bisherigen Farbbezeichnungen nicht den Vorgaben des Michel-Farbenführers (38. Auflage) entsprochen haben; darüber sollten die bislang unter der Mi.-Nr. 244 b erfassten selteneren Marken aus der sog. Walze 13 (das sind die Marken, die in Ober- und Unterrand 13 Walzenstriche aufweisen), gesondert katalogisiert werden.

Folgende Änderungen wurden vorgenommen:

• Die bisherige Farbbezeichnung „schwärzlichgelblichgrün“ für die Mi. 244 a war unzutreffend und entsprach auch nicht den Vorgaben der 38. Auflage des Michel-Farbenführers; sie wurde daher durch die zutreffende Bezeichnung „dunkelgrün (Töne)“ ersetzt; die frühere Farbbezeichnung „dunkelbläulichgrün“ ist zusätzlich angegeben (in eckiger Klammer).

• Die bisherige Farbbezeichnung „schwärzlich- bis schwarzolivgrün“ für die Mi. 244 b entsprach ebenfalls nicht den Vorgaben der 38. Auflage des Michel-Farbenführers; sie wurde durch die zutreffende Bezeichnung „olivgrün (Töne)“ ersetzt; die frühere Farbbezeichnung „gelblichgrün“ ist zusätzlich angegeben (in eckiger Klammer).

• Die bisherige Farbbezeichnung „grünlicholiv“ für die Mi. 244 c entsprach ebenfalls nicht den Vorgaben der 38. Auflage des Michel-Farbenführers; sie wurde durch die zutreffende Bezeichnung „dunkelgelblichgrün“ ersetzt; die frühere Farbbezeichnung „grünlicholiv“ ist zusätzlich angegeben (in eckiger Klammer).

• In die Katalogisierung neu eingefügt wurde als Mi. 244 d die Farbe „dunkelolivgrün“. Marken dieser Farbnuance wurden bislang als Mi. 244 b geprüft und entstammen ausschließlich Drucken der sog. Walze 13.

Weitere Anmerkungen zu den Farben der Mi. 244:

1. Mi. 244 a

Die Farben der Mi. 244 a reichen von dunkelbläulichgrün bis hellgrün. Es gibt die Marken in a-Farbe sowohl in Platten- als auch in Walzendruck, in Walzendruck aber nur in sog. Walze 7 (also mit 7 Walzenstrichen in Ober- und Unterrand). Die Abgrenzung zur b-Farbe ist mitunter nicht einfach; helle Grüntöne wirken gelblich, haben aber tatsächlich einen leicht Graustich im grün und sind daher a-Farbe.

2. Mi. 244 b

Maßgeblich für die Mi. 244 b ist ein deutlich sichtbarer Gelbanteil. In Plattendruck und in „Walze 7“ sind die Marken in b-Farben seltener.

3. Mi. 244 c

Die Marken dieser Farbnuance weisen ein deutliches „dunkelgelblichgrün“ auf und sind in jeder Erhaltung selten.

4. Mi. 244 d

Die bislang unter der 244 b erfassten Marken der sog. Walze 13 zeigen ein farbintensives olivgrün mit hohem Gelbanteil und werden als Mi. 244 d gesondert erfasst. In gestempelter Erhaltung kommen diese Marken seltener vor. Ungebrauchte Marken mit Oberrand in Walze 13 können zur Farbunterscheidung verwendet werden und sind ohne großen Aufwand zu beschaffen.

Josef Bauer, BPP

Gruß
Mümmel
 
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