Thema: (?) (47) (53) Nigeria: Echt gelaufene Belege
Stefan Am: 21.05.2022 21:38:58 Gelesen: 8168# 50@  
@ Shinokuma [#49]

Die Freimarkenserie aus dem Jahr 1973 war tatsächlich lange Zeit im Einsatz und Ergänzungswerte erschienen noch bis 1982. Die Nachfolgeserie kam denn auch erst im Juni 1986 heraus.

Die Dauerserie Mi-Nr. 273-289 mit dem Titel "Wirtschaft" erschien in zwei Druckverfahren (Rastertiefdruck mit dem Katalogkürzel IY und Offsetdruck mit den Kürzeln IIY bzw. IIX), wobei einem Druckverfahren (Offsetdruck) im Verlauf der Jahre nach und nach zwischen verschiedenen Auflagen von Papier ohne Wasserzeichen (IIY) auf Papier mit Wasserzeichen (IIX) umgestellt wurde. Die nachfolgende Dauerserie Mi-Nr. 474-486 erschien erstmals im Jahr 1986. Gemäß den Angaben im britischen Pendant zu Michel [1] wurde die Dauerserie von 1973 im Jahr 1992 erneut an die Schalter gegeben. Leider wird sprachlich nicht deutlich, ob es sich hier um bei der Einführung der neuen Dauerserie (1986) vom Schalter zurückgezogene Restbestände aus dem Wertzeichenlager oder um kurzfristige Neuauflagen einzelner Wertstufen ex Mi-Nr. 273-289 aus dem Jahr 1992 handelt:

"Some values of this series including the 50k., were re-issued in 1992 during shortages of the current definitive set." (Zitat aus [1])

Bedingt durch die Inflation in Nigeria Anfang der 1990er Jahre war vor allem ein Bedarf zu 50 Kobo (= 0,50 Niara) und höherer Nominalen vorhanden. Kleinere Nominalen (Bsp. 10 Kobo) waren eher für Massenfrankaturen zu gebrauchen bzw. aufzubrauchen (Räumung der Bestände in der Wertzeichenstelle?). Ab 1993 waren im Auslandsverkehr eher Briefmarken mit Nominalen in Niara notwendig, das Auslandsporto ging kurzfristig auf 30,00 Niara rauf.

Ende 1992/Anfang 1993 stand erneut der Wechsel des Papiers an: von Papier mit Wasserzeichen auf Papier ohne Wasserzeichen. Michel hat da noch nicht alle Varianten (mit bzw. ohne Wasserzeichen) bei den betroffenen Hauptnummern im Katalog erfasst und bei mindestens vier Werten fehlt noch die ergänzende Katalogisierung.

An der Dauerserie Mi-Nr. 273-289 kann man sich als Sammler die Zähne ausbeißen oder alternativ austoben und sich sehr fleißig spezialisieren. Die Ausgabe im Rastertiefdruck lässt sich noch recht gut unterscheiden, teils anhand der abweichenden Zeichnung, generell anhand des kürzeren Druckereinamens "N S P & M Co Ltd" am Bildunterrand. Die Unterteilung des Offstdrucks in Papier ohne und mit Wasserzeichen wird schwieriger, da scheinbar nicht immer das Wasserzeichen voll ausgeprägt ist. Allgemein scheint das Wasserzeichenpapier dicker und rauher im Vergleich zu dem eher glatten & dünneren Papier ohne Wasserzeichen (soll Kreidepapier sein). Teilweise bleibt das dickere Papier der Nachauflagen unter UV-Licht dunkel (teils violetter Stich unter UV-Licht).

Ein Sammler aus Kanada hatte sich in seinem Blog ([2] bis [5]) vor zehn Jahren die Mühe gemacht, einige Hinweise zu dieser Dauerserie zu veröffentlichen.

Die von Dir gezeigte Marke mit der Mi.Nr. 283 gab es in zwei Varianten: mit schwarzem und mit braunem Gesicht. Deine, die 283 II, ist die Nachauflage mit dem braunen Gesicht.

Genau genommen könnte man bei dem Wert zu 20 Kobo noch weitere Teilauflagen im Offsetdruck unterteilen. Irgendwo sind einem allgemein gehaltenen Katalog (Michel im Bereich Übersee) allerdings Grenzen gesetzt. Die jetzige Fassung im Katalog resultiert aus der eingangs erwähnten Unterteilung dieser Dauerserie in Rastertiefdruck (IY), Offsetdruck auf Papier ohne Wasserzeichen (IIY) und Offsetdruck auf Papier mit Wasserzeichen (IIX).

Gruß
Stefan

[1] Stanley Gibbons - Commonwealth stamp cataloque / West Africa / 2nd Edition (2012), Seite 212 (nach SG-Nr. 354)
[2] http://naijastamps.blogspot.com/2012/10/the-1973-1986-definitive-issue.html (Blogeintrag vom 27.10.2012)
[3] http://naijastamps.blogspot.com/2012/10/eye-candy-from-1973-1986-definitive.html (Blogeintrag vom 28.10.2012)
[4] http://naijastamps.blogspot.com/2012/10/the-1973-1986-definitives-shades-of.html (Blogeintrag vom 29.10.2012)
[5] http://naijastamps.blogspot.com/2012/10/the-1973-1986-definitives-devil-is-in.html (Blogeintrag vom 30.10.2012)
 
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