Thema: Weltausstellung Helvetia 2022 vom 18. bis 22. Mai 2022 in Lugano
Heinz 7 Am: 22.05.2022 23:19:24 Gelesen: 14803# 15@  
@ Heinz 7 [#9]

Am Samstagabend bei der Verkündung der Preise gab es wohl einige glückliche Gesichter und einige enttäuschte. Es ist manchmal schwer verständlich, warum ein Objekt so streng beurteilt wird, ein anderes aber seine Punkte relativ leicht und ohne Mühe erreichen kann.

Wer die Arbeit der Juroren enger verfolgt, versteht vieles vielleicht besser, anderes aber auch (trotzdem!) nicht! Das kann verschiedene Gründe haben; es lohnt sich aber, bei "Unverständnis" das Gespräch zu suchen

- mit dem Juror
- mit erfahrenen, objektiven Philatelisten, welche ihre eigene Sicht auf die offenen Fragen einbringen können.

Ich habe meine oben genannten "speziellen Favoriten" natürlich besonders interessiert geprüft auf ihr tatsächliches Ergebnis und fand, dass mehrere meiner Einschätzungen ziemlich bestätigt wurden. Gewundert haben mich eigentlich nur zwei Resultate:



Sammlung 2B-23: Claes Arnrup - Stamps of the World 1840-1880 from countries that issued their first stamps up to July 1, 1852: Erhielt nur 83 Punkte und
Sammlung 2C-11 - Rolf-Dieter Jaretzky - Confederate States of America: erhielt "nur" 90 Punkte.

Claes Arnrup hat sicher ein sehr schwieriges Exponat gewählt, aber mich begeisterte das gezeigte Material; ich hätte ihm viele Punkte gegeben. Aber vielleicht waren Fälschungen enthalten? Irgend einen schwerwiegenden Grund muss es geben, wenn eine SOLCHE hochwertige Sammlung nur 83 Punkte erhält (dazu unten noch ein Nachtrag).

Auch bei RD Jaretzky bin ich hell begeistert über die gezeigten Stücke. Schon früher einmal hörte ich, dass sein Gebiet "Confederate States of America" keine hohen Bewertungen erreichen kann; den Grund sollen die Spezialisten nennen, die diese Briefmarken als nicht "vollwertig" anerkennen. - - Aber Herr Jaretzky hat immerhin eine weitere Medaille "Gold international" errungen, das muss man sich in der Regel hart erkämpfen; jemand sagte einmal: "alles Jammern bei Exponaten mit mindestens 90 Punkten ist Jammern auf unverschämt hohem Niveau".

Brutal hoch war das Niveau bei Schweiz 1843-1865, dabei hat sogar ein ganz grosser Sammler seine Schätze ja nur "ausser Konkurrenz" gezeigt an seinem Extra-Stand "FORS" (siehe Katalog Seite 196). Das bekam auch Herr Yoshida zu spüren, der trotz hoch verdienten 96 Punkte nicht einmal in den "Final" um den Grand Prix National kam (Candidate). Aber die beiden Exponate 2A-10 und 3A-17 errangen eben gar 97 Punkte - und machten so den Sieg unter sich aus!

Joseph Hackmey wurde der Preis zuerkannt. Eine richtige Entscheidung, so meine ich, obwohl auch 2A-03 und 3A-17 ganz aussergewöhnlich gute Sammlungen sind.

Heinz
 
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