Thema: Philatelistische Literatur: Zu teuer, zu billig ?
Heinz 7 Am: 02.06.2022 10:34:31 Gelesen: 8277# 37@  
@ Heinz 7 [#31]

Es kommt ja leider nur noch selten vor, dass hochwertige Literatur an Briefmarken-Auktionen verkauft wird. Das Handling ist aufwändiger als für Briefmarken, die Erlöse sind meist gering, sodass heute kaum mehr ein Auktionator sich dafür entscheidet, Literatur anzubieten. Gelegentlich gibt es dann Sammellose, wenn die Fachbibliothek eines Sammlers aufgelöst wird. Dann werden z.B. 40 Handbücher für 100 Euro angeboten. Kein Anlass, an dem man Freude hat. Kaum ein Sammler will 40 Handbücher kaufen, an dem ihn vielleicht 2 oder 3 Bücher interessieren, und die Händler stehen auch nicht unbedingt in Scharen da, um die schwergewichtigen Lose abzunehmen.

Ein bemerkenswerter Anlass war darum die Auktion von einigen Literaturlosen gestern in Zürich, bei Corinphila. Am Mittwoch-Spätnachmittag kamen 77 Lose zum Angebot (Lose 2080-2156). Es waren viele sehr seltene Früh-Werke dabei! Erste 65 Lose, dann folgten noch 12 Sammellose.

Die Tatsache, dass wirkliches Spitzenmaterial in der Regel auch gut verkauft wird, wenn es "richtig" angeboten wird, zeigte sich gestern. Nicht weniger als 10 Lose erreichten gar vierstellige Erlöse, was nun für Literatur doch eher selten ist.

Das Spitzenresulat wurde für Los 2126 erzielt. Bei einem Ausruf von moderaten CHF 400 stieg es auf CHF 5000 Zuschlag!



Auch Los 2108 "entwickelte" sich prächtig von Ausruf CHF 400 auf Zuschlag 2'400



Ein äusserst seltener Moens Belgien 1880, Spezialpapier Velin

Los 2138 stieg ebenfalls von CHF 400 auf respektable CHF 1800



Dieses Los war aber nicht teuer, denn immerhin wurden die ersten 26 Jahre der Zeitschrift "Le Timbre Poste" von Moens 1863-1888 angeboten.

Es freut mich, dass ich nicht ganz leer ausgegangen bin. Die frühen Kataloge waren zwar besonders im Fokus der Spezialisten und darum für mich dieses Mal zu teuer, aber ich habe drei nette Lose erhalten.



Los 2124 (Handbuch Tiffany, 1883, USA) ging zum Ausruf weg, nur CHF 150. Es gab also auch ein paar wenige "Schnäppchen".

Heinz
 
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