Thema: Erarbeitung einer Strategie zur Zukunft der Philaseiten in den nächsten 20 Jahren
drmoeller_neuss Am: 06.06.2022 13:51:38 Gelesen: 33077# 75@  
Herzlichen Glückwunsch an Richard Ebert und das Philaseiten-Team, innerhalb weniger Monate bereits 5000 Euro eingesammelt zu haben. Vielen Dank natürlich auch an die Spender.

Für mich ist das ein eindrucksvoller Beweis für die Qualität der Philaseiten. [1]

Die Weltausstellung IBRA 2023 ist auch auf der Suche nach Förderern und Unterstützern. Mit einem erheblichen Aufwand wird die Werbetrommel gerührt, sich an den Kosten der Ausstellung zu beteiligen. Laut IBRA-Homepage sind etwa 23.000 EUR zusammengekommen, davon 10.000 Euro von zwei Großspendern. Die Philaseiten bringen es auf ein Viertels des IBRA-Spendenaufkommens. Das ist natürlich ein wenig ein Vergleich mit Äpfeln und Birnen, da die Spender der IBRA auch Gegenleistungen erwarten können, wie zum Beispiel die Eintrittskarte zum Festabend oder zur Eröffnung. Die Spender der Philaseiten haben keinen direkten Vorteil, das macht das Ergebnis umso eindrucksvoller.

Zum Thema Werbung: Werbung gehört zu unserer sozialen Marktwirtschaft dazu. Wichtig ist, dass die "Philaseiten" die Kontrolle über die Werbung behalten. Der Spass hört auf, wenn die eingeblendete Werbung nur noch nervig ist oder mit der Philatelie nichts zu tun hat (Werbung für Rollatoren mag zur Zielgruppe passen, passt aber nicht in dieses Forum). Händler, die als verkappter Fälschungsvertrieb auftreten, haben auf den Philaseiten auch nichts verloren.

Verein: ich halte die Gründung eines Vereins für sinnvoll. Ein Verein ist eine Schicksalsgemeinschaft in guten und schlechten Zeiten. Und Kleinvieh, d.h. ein Jahresbeitrag von vielleicht 50 Euro macht in der Summe auch Mist. Der Philaseiten-Verein könnte im BDPh als Arbeitsgemeinschaft Mitglied sein, und dem ein oder anderen, der "nackt" da steht, weil sich sein Ortsverein aufgelöst hat, wieder eine Heimat in der philatelistischen Gemeinschaft bieten.

Gemeinnützigkeit: das sehe ich durchaus zwiespältig. Auf der einen Seite motiviert es den ein oder anderen Spender, wenn sich das Finanzamt an der guten Tat beteiligt. Auf der anderen Seite schränkt es einen Verein durch gesetzliche Vorgaben erheblich ein, und verursacht eine Menge zusätzlicher Bürokratie. Einfacher wäre es, Spenden als zweckgebundene "Durchlaufspenden" über einen anderen gemeinnützigen Verein laufen zu lassen. So machen es viele Sportvereine. Der BDPh und die Stiftung Postphilatelie kämen dafür in Frage und sollten angesprochen werden.
Denkbar wäre auch eine Zuschlagsmarke für Internetforen, wobei die Verteilung der Zuschläge auf die diversen Foren kein einfaches Unterfangen sein dürfte.

Ich vertrete nach wie vor die Ansicht, dass die Dienstleistungen der Philaseiten nicht gratis sein müssen. Dazu gehört die Philaseiten-Auktion und die Verkaufsplattform. Man muss sich ja nicht gleich gesundstossen, aber die Kosten könnten auf die Nutzniesser umverteilt werden. Wichtig wäre ein einfaches Modell, wie ich es bereits vorgeschlagen habe, d.h. ein Festpreis für jeden eingestellten und jeden verkauften Artikel.

Wie sollte es weitergehen?

Wir brauchen auch über die Kosten Transparenz. Die Posten sind aufzuteilen nach "absolut notwendig" wie der Betrieb des Philaseiten-Server. Auch die das leidige Thema Software sollte nicht ausgespart bleiben. Eine kommerzielle Software mag langfristig günstiger sein, als eine selbstgestrickte Lösung, die dauernd angepasst werden muss.

Und dann gibt es natürlich viele Sachen, die man nett finden kann, aber nicht viel zum Erfolg der Philaseiten beitragen, wie "Philawert und Debrix". Briefmarken sind angesichts der immer kleiner werdenen Schar nicht mit Aktien vergleichbar.

Auch eine vollbezahlte Redaktionsassistentin ist schön, sorgt aber auch für Bequemlichkeit, wenn sich der ein oder andere Schreiber denkt, warum soll ich in den Duden schauen, wenn Brigitte noch einmal darüber liest?

[1] https://ibra2023.de/ueberblick/unterstuetzer-foerderer/
 
Quelle: www.philaseiten.de
https://www.philaseiten.de/thema/17355
https://www.philaseiten.de/beitrag/296018