Thema: Erarbeitung einer Strategie zur Zukunft der Philaseiten in den nächsten 20 Jahren
drmoeller_neuss Am: 07.06.2022 12:10:53 Gelesen: 32902# 79@  
@ Richard [#220]

Zudem immer wieder - ich komme in die Gewerblichkeit.

Du bist bereits in der Gewerblichkeit. Es genügt, wenn die Tätigkeit nachhaltig ist und Einnahmen erzielt. Genau das ist mit den "Spenden" geschehen. Wir hätten Dir das Geld besser zur Hochzeit, zum Geburtstag oder zu Weihnachten geschenkt. Mit solchen Gelegenheitsgeschenken kannst Du machen, was Du willst, es sei denn, Du hast so einen edlen Spender, dass der Freibetrag von 20.000 EUR überschritten ist.

Es nützt auch nichts, wenn ein Verein das Geld einsammelt und Dir überreicht. Der Verein müsste klar festgelegte Leistungen übernehmen und bezahlen, zum Beispiel den technischen Betrieb des Servers. Die Haftung für die Seiten ist davon unabhängig, entweder es macht eine Privatperson oder der Vereinsvorstand, der sich aber per Satzung bestimmte Haftungserleichterungen verordnen kann.

Im übrigen sind vor dem Gesetz alle gleich. Als Forumsbetreiber hast Du eine große Verantwortung, egal ob Du damit Geld verdienst oder daraufzahlst. Bestenfalls gesteht Dir der Richter einen "Laienbonus" zu, weil Du Dir nicht eine Rechtsabteilung wie Facebook leisten kann. Du haftest mit Deinem Privatvermögen.

Wo ist das Problem der Gewerblichkeit? Solange Du keinen Gewinn oder nennenswerten Umsatz machst, musst Du nichts versteuern. Alle anderen Regeln wie z.B. eine Impressumspflicht gelten bereits jetzt und werden erfüllt.

Es ist die Quadratur des Kreises: solange Du alles privat finanzierst, ist die Sache einfach. Wenn Du fremde Zuwendungen annehmen möchtest, sei es in Form von Gebühren, Werbung oder Spenden, wird es komplizierter.

Wenn es eine nennenswerte Ersparnis bringen sollte, sollten alle Auktionen nach vier Jahren gelöscht werden. Rechtlich sind dann sowieso alle Ansprüche verjährt, da nützen selbst die besten Abbildungen nichts mehr.

Im übrigen würden Gebühren dazu führen, dass vielleicht weniger Lose angeboten werden. Entscheidend ist aber die Zahl der tatsächlich gehandelten und verkauften Lose. Warum soll ein erfolgreicher Verkäufer weniger anbieten, wenn ein Verkauf immer noch günstiger und stressfreier als auf ebay und delcampe ist? Im übrigen würde ich mir für ebay und delcampe auch Einstellgebühren wünschen. Zur Zeit gleichen sie teilweise virtuellen Müllhalden.

Mein Vorschlag von "Pauschalen" für die philaseiten-Auktion würde keine zusätzliche Programmierung erfordern, da sich die notwendigen Informationen bereits jetzt einfach auswerten lassen.

Aber zunächst müssten die Kosten offengelegt werden, um zu entscheiden, ob eine "Fremdfinanzierung" überhaupt realistisch ist. Die Zahl der aktiven Philatelisten und der von ihnen getätigte Umsatz nimmt nun einmal ab.
 
Quelle: www.philaseiten.de
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