Thema: Neuheiten aus Deutschland
Brigitte Am: 15.06.2022 07:30:00 Gelesen: 163937# 615@  
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Thema: „200. Geburtstag Gregor Mendel“

Johann Mendel wurde am 20. Juli 1822 in Heinzendorf im damaligen Österreich-Schlesien als Sohn von Kleinbauern geboren. Er wuchs mit zwei Schwestern auf dem elterlichen Bauernhof auf und zeigte schon früh ein lebhaftes Interesse an Pflanzen und Tieren. Er studierte Philosophie an der Universität Olmütz und trat 1843 in das Augustinerkloster St. Thomas in Alt Brünn (heute Tschechien) ein. Dort erhielt er den Ordensnamen Gregorius (Gregor) und wurde 1847 zum Priester geweiht. Ab 1845 besuchte er die Brünner Bischöfliche Theologische Lehranstalt und hörte Vorlesungen über Landwirtschaft. Von 1851 bis 1853 studierte er an der Universität Wien Physik und verschiedene Naturwissenschaften. Anschließend wirkte er als Aushilfslehrer in Brünn.

Im Garten des Augustinerklosters züchtete Gregor Mendel systematisch mehrere Jahre lang verschiedene Pflanzen, vor allem die Garten- bzw. Speiseerbse (Pisum sativum), um herauszufinden, wie bestimmte Merkmale – zum Beispiel die Farbe der Blüten oder die Form der Samen – über Generationen hinweg vererbt werden. Nach der statistischen Auswertung seiner Kreuzungsexperimente, aus denen etwa 28.000 Erbsenpflanzen hervorgegangen waren, formulierte er einige Schlussfolgerungen, die heute als „Mendelsche Regeln“ (Uniformitätsregel, Spaltungsregel und Unabhängigkeitsregel) bekannt sind und die Grundlagen der modernen Genetik bilden.

Als Mendel seine Erkenntnisse 1866 unter dem Titel „Versuche über Pflanzen-Hybriden“ publizierte, wurden sie von der gelehrten Welt kaum zur Kenntnis genommen. Ihre bahnbrechende Bedeutung wurde erst um 1900, lange nach Gregor Mendels Tod – er starb am 6. Januar 1884 im Alter von 61 Jahren in Brünn an den Folgen eines Nierenleidens –, erkannt. Seither gilt der Autodidakt unbestritten als „Begründer der Vererbungslehre“ und „Vater der Genetik“. Die von ihm formulierten Regeln spielen bis heute eine wesentliche Rolle in der Pflanzenzucht und in der Analyse von Stammbäumen.





Ausgabetag: 07.07.2022
Wert (in Euro Cent): 110 Cent
Motiv: Das „Schöne Mendel-Portrait“ (1862), umrahmt von Stängeln,
Blüten, Staubblättern und Samen der Erbsenpflanze
Mendel-Porträt: © Universität für Bodenkultur Wien
Entwurf Postwertzeichen und Stempel: Julia Warbanow, Berlin
Druck: Mehrfarbiger Offsetdruck der Joh. Enschedé Security-Print, Haarlem (Niederlande) auf gestrichenem weißem und fluoreszierendem Postwertzeichenpapier DP 2
Größe Postwertzeichen: 55,00 x 30,00 mm
MiNr. 3699
 
Quelle: www.philaseiten.de
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