Thema: Neuheiten aus Deutschland
Brigitte Am: 17.06.2022 08:15:00 Gelesen: 165172# 616@  
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Thema: „100. Geburtstag Hans-Jürgen Wischnewski“

Hans-Jürgen Wischnewski kam am 24. Juli 1922 im ostpreußischen Allenstein (heute Olsztyn in Polen) zur Welt. Nachdem er in Berlin das Abitur abgelegt hatte, kämpfte er während des Zweiten Weltkrieges an der Ostfront und geriet 1945 in amerikanische Gefangenschaft. 1946 zog er nach Straubing in Bayern und trat in die Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD) sowie in die Industriegewerkschaft Metall (IG-Metall) ein. Nach einer Ausbildung in Arbeits- und Sozialrecht betreute er Betriebsräte und bekleidete von 1953 bis 1959 das Amt des Gewerkschaftssekretärs der IG-Metall in Köln.

1957 zog Wischnewski in den Deutschen Bundestag ein, dem er bis 1990 angehörte. Ende der 1950er-Jahre wurde er außerdem zum Vorsitzenden der Kölner SPD gewählt. Wischnewski reiste in nahezu alle europäischen Länder und richtete seinen Blick schon früh nach Afrika und in die arabische Welt. Er war Bundesvorsitzender der Jungsozialisten (JuSos) und Bundesgeschäftsführer der SPD, Mitglied des Vorstands sowie des Präsidiums und ab 1979 stellvertretender Parteivorsitzender. 1966 wurde er zum Bundesminister für wirtschaftliche Zusammenarbeit ernannt, zehn Jahre später kam er unter Helmut Schmidt als Staatsminister ins Kanzleramt. Wegen seines Verhandlungsgeschicks und seiner guten Kontakte in die arabische Welt, die ihm die Bezeichnung „Ben Wisch“ eingetragen hatten, betraute man Hans-Jürgen Wischnewski immer wieder mit diplomatischen Sondermissionen.

Besondere Bekanntheit erlangte er 1977, als im Deutschen Herbst der Terrorismus der Roten Armee Fraktion Westdeutschland erschütterte. Im Zusammenhang mit dem von palästinensischen Terroristen in die somalische Hauptstadt Mogadischu entführten Flugzeug „Landshut“ wirkte Wischnewski als Krisenmanager. Durch seine Verhandlungen konnten die Geiseln befreit werden. Auch in den kommenden Jahrzehnten trug er zur Entschärfung und Beilegung von internationalen Konflikten bei. Er starb am 24. Februar 2005 in seiner Wahlheimat Köln.





Ausgabetag: 07.07.2022
Wert (in Euro Cent): 100 Cent
Motiv: Porträt von Hans-Jürgen Wischnewski, aufgenommen am 17. Mai 1984
auf dem SPD-Bundesparteitag in Essen
Foto: © picture alliance / dpa | Horst Ossinger
Entwurf Postwertzeichen und Stempel: Professorin Daniela Haufe und Professor Detlef Fiedler, Berlin
Druck: Mehrfarbiger Offsetdruck der Bagel Security-Print GmbH & Co. KG, Mönchengladbach auf gestrichenem weißem und fluoreszierendem Postwertzeichenpapier DP 2
Größe Postwertzeichen: 55,00 x 30,00 mm
MiNr. 3700
 
Quelle: www.philaseiten.de
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