Thema: Indien Zensurpost
ChristianSperber Am: 18.06.2022 23:56:22 Gelesen: 1536# 10@  
Dreifachzensur Luftpostbrief Indien - Schweiz

Der Beleg entspricht Beitrag [#5], allerdings wurde Luftpost gefordert. Adressiert ist er an das Internationale Komitee des Roten Kreuzes in Genf.



Die erste Zensur erfolgte in Bombay (Kennbuchstabe C). Der Zensor DHC/457 hat geprüft (Stempel vorderseitig), DHC/66 hat freigegeben (Stempel rückseitig).

Die zweite Zensur erfolgte in Großbritannien (Examiner 487).

Die dritte Zensur erfolgte durch die Auslandsbriefprüfstelle in Paris (Kennbuchstabe x). Aus Paris stammen auch die vorderseitigen Ziffern in Bleistift: 445/1/78.

Der Brief (Poststempel Bombay vom 25.4.1943) ist mit Marken zu 14 Annas frankiert. Dies entsprach der Portostufe nach Großbritannien. In die Schweiz betrug das Porto 3 1/2 Annas für den Land- und Seeweg, zuzüglich 18 Annas für Luftpost, insgesamt also 21 1/2 Annas. Die Frankatur mit dem Porto für Großbritannien war ein Irrtum, der häufig vorkam.

In Indien wurde wurde der Brief als unzureichend frankiert erkannt und mit einem Taxvermerk 107 Goldcentimes versehen. Dies entsprach dem Fehlbetrag von 7 1/2 Annas. Die Schweizer Post hat allerdings darauf verzichtet, Nachgebühren vom Roten Kreuz zu erheben.

Der Beleg wurde per Luftpost über die Horseshoe Route nach Durban (Südafrika) befördert, möglicherweise mit 2E289, ab Karachi 3.5.1943, an Durban 8.5.1943 [1], S. 517. Für den April 1943 fehlen leider Angaben. Die Angaben zu Schiffen, die die Post nach Großbritannien weiterbefördert haben könnten sind lückenhaft. Die City of Lille verließ Durban am 5.6.1943 und erreichte Großbritannien am 20.7.1943 [1], S. 526.

In Großbritannien wurde erkannt, dass der Beleg nicht ausreichend für die Beförderung mit Luftpost frankiert war. Daher die Entwertung des Luftpostvermerks durch zwei rote Balken in London [2].

Weiterbeförderung auf dem See- und Landweg wie [#5]. Die gesamte Laufzeit dürfte trotz Luftpost etwa 3 Monate betragen haben.

Grüße

Christian

[1] Proud: Intercontinental Airmails Vol. II
[2] McQueen: Jusqu'à Airmail Markings
 
Quelle: www.philaseiten.de
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