Thema: Spanien: Schöne Belege
buzones Am: 19.06.2022 15:53:32 Gelesen: 12523# 76@  
@ Cantus [#75]

Lieber Ingo,

tatsächlich liegt – wie wir alle wissen – die „Schönheit“ im Auge des Betrachters bzw. des Besitzers eines „schönen“ Belegs.

Für mich persönlich macht es keinen Unterschied, ob ein Brief/Postkarte/Drucksache etc. aus dem 19., 20. oder 21 Jahrhundert stammt – er sollte lediglich ein „Gesicht“ haben oder/und postgeschichtlich von Interesse sein.

Ich zeige hier nochmal etwas aus meiner „modernen“ Abteilung und hoffe, dass meine Erläuterung zu dem Stück erkennen lassen, dass mit genügend Hintergrundwissen selbst anscheinend einfachste Grabbelkistenware noch Potenzial entwickeln kann. *zwinker*

Eine übergroße Ansichtskarte per Express (1987)



An sich sind von Touristen geschrieben Ansichtskarten ja nun beileibe nichts besonderes, es sei denn, es handelt sich, wie hier, um die Kombination eines Sonderportos mit einer Zusatzleistung. Da eine Ansichtkarte im Format 170 x 120 mm verschickt werden sollte, kam das Sonderporto für nicht normgerechte Postkarten (über 105 x 148 mm) ins Ausland zur Anwendung: 50 statt 40 Pesetas im (Tarif 1.9.86 - 31.10.87). Wohl damit Tante Maria und Onkel Fritz die Urlaubsgrüße aus dem sonnigen Süden noch erhalten sollten, bevor die Urlauber wieder in Deutschland waren, entschieden sich die Absender für den Versand per Eilboten, was in dieser Tarifperiode 75 Pesetas extra kostete. Zu allem Überfluss sind beide Porti auch noch mit Dauermarken im jeweils passenden Nennwert verklebt, was den Bedarfssammler besonders freut. Der vorderseitig abgeschlagene Ankunftsstempel beweist eine Laufzeit von nur zweieinhalb Tagen für die Strecke Torrox-Costa - Málaga - Münster! Wieder mal ein interessantes Fundstück aus der "Grabbelkiste".

Mit philatelistischen Grüßen
Ralf
 
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