Thema: Erarbeitung einer Strategie zur Zukunft der Philaseiten in den nächsten 20 Jahren
Cantus Am: 25.06.2022 01:52:31 Gelesen: 30670# 109@  
Hier werden ständig Luftschlösser diskutiert, die mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht realisiert werden können. Die Auflistung der bisherigen Kosten, getrennt nach Personal- und Serverkosten, möglichst aber auch nach den einzelnen Bereichen der Philaseiten und den Kosten für ihre Softwarepflege ist das Eine, das wird sicher machbar sein, die andere Seite aber, die tatsächlichen Chancen, die notwendigen regelmäßigen Kosten auch tatsächlich regelmäßig decken zu können, das ist etwas ganz Anderes.

Ich habe da im Kleinen bereits einschlägige Erfahrungen gemacht. Ich hatte versucht, die ARGE Österreich in ihrem Bestand zu retten und in dem Zusammenhang eine geringe Erhöhung der monatlichen Beiträge ins Gespräch gebracht; es ging dabei um monatlich 2 Euro mehr an Beitrag zur Finanzierung der ARGE.

50% der Mitglieder haben überhaupt nur geantwortet und davon wiederum etwa die Hälfte hat mitgeteilt, dass bei einer so kräftigen Beitragserhöhung ihrer Meinung nach die Mitgliedschaft in der ARGE für sie zu teuer sei und sie deshalb die ARGE verlassen würden.

Ich glaube nicht, dass die Sammlerstruktur hier bei den Philaseiten so sehr viel anders ist als das, was ich erlebt habe. Die ganz überwiegende Zahl derer, die hier registriert sind, sind Eintagsfliegen, also solche, die sich nur ein Mal zu Wort gemeldet haben, weil sie irgend etwas geerbt hatten. Andere lesen nur, melden sich aber nie zu Wort. Wieder Andere haben sich zwar registriert, schreiben aber nie. Und dann gibt es noch ganz viele, die die Philaseiten nur nutzen, um daraus einen persönlichen Vorteil zu ziehen. Alle diese Leute werden mit Sicherheit nicht finanziell zum Fortbestand der Philaseiten beitragen wollen.

Was bleibt, ist das relativ kleine Häuflein der aktiven Sammler, die die Philaseiten als eine Plattform unter Gleichgesinnten nutzen, aber auch von denen werden sicherlich nicht alle bereit sein, regelmäßig, und nur darauf kommt es an, einen noch festzusetzenden Betrag zur Fortführung des Forums aufzubringen.

Damit wir wissen, von welcher Größenordnung wir dabei überhaupt ausgehen können, ohne dabei in Träumereien zu verfallen, schlage ich vor, dass wir eine allgemeine Umfrage im Forum starten, vielleicht in Form einer ganz normalen Excel-Tabelle und mit nur einmaliger Zugriffsmöglichkeit für jeden Forenteilnehmer, so wie bei den Beliebtheitsumfragen. Dabei stelle ich mir verschiedene Antwortmöglichkeiten vor, z.B. jährlich 20 Euro oder 30 Euro oder 40 Euro oder 50 Euro oder 60 Euro, wobei nur eine Antwort gegeben werden können sollte.

Diese Umfrage sollte drei Monate laufen (wir haben aktuell Urlaubszeiten) und am Ende werden wir die Zahl derer kennen, die überhaupt bereit sind, private Mittel für den Fortbestand der Philaseiten aufzubringen, und es wird eine "Beitragssumme" feststehen, mit der kalkuliert werden kann. Wenn denn darüber hinaus irgendwelche Spenden eingeworben werden können, dann wäre das zwar positiv, man sollte sich aber nie darauf verlassen, dass solche Spenden von Dauer sein werden.

Es gibt viele Eventualitäten im privatem Bereich, die zu einer Umschichtung des eigenen Finanzbestandes führen können oder müssen, es gibt unwägbare Einflüsse in der Altersstruktur und dem Gesundheitszustand der Sammler und es gibt nicht beeinflussbare und nicht steuerbare politische Einwirkungen von außen. Das alles wird eher zu einer Minderung des geplanten Jahresbudgets führen als zu seiner Erhöhung.

Die Umfrage sollte in Teilen öffentlich sein, es sollte also jederzeit neutral einsehbar sein, wie viele Personen sich mit einem Beitrag einbringen wollen und welcher jährliche Gesamtbetrag bisher bereits zugesagt worden ist. Um nach dem Abschluss der Umfrage nicht mit Luftnummern handeln zu müssen, sollte jeder, der zuvor im Rahmen der Umfrage sich zu einem bestimmten Betrag bereit erklärt hatte, das anschließend schriftlich so bestätigen, dass seine Bereitschaft sich dadurch in eine justiziable Verpflichtung wandelt, die ab einem bestimmten Zeitpunkt verpflichtend wirkt und notfalls durch die oder den Forenbetreiber gerichtlich beigetrieben werden kann. Es nutzt überhaupt nichts, wenn man nur unverbindliche Bereitschaftserklärungen in den Händen hält, damit kann man real keine wirksame Kosten-Nutzen Rechnung aufstellen.

Viele Grüße
Ingo
 
Quelle: www.philaseiten.de
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