Thema: Aus der Philatelisten Jugend
opti53 Am: 09.07.2022 19:57:05 Gelesen: 17766# 94@  
@ Cantus [#92]

Hallo Ingo,

Du schreibst: Lasst die jungen Leute doch einfach sammeln und hört mit diesem ganzen Ausstellungsmist auf. Das ist etwas für alte Sammler, die jungen Leute aber sollen überhaupt erst einmal intensiv sammeln, ohne dabei gleichzeitig ein Konkurrenzdenken zu entwickeln. Die Gemeinschaft der Sammler ist wichtig, nicht irgendeine Auszeichnung, weil die eine Sammlung von den alten Hasen höher bewertet wird als eine andere.

Das ist zwar etwas drastisch ausgedrückt, aber Du hast schon Recht. Die Kinder und Jugendlichen sind so unterschiedlich, wie die Erwachsenen. Der eine wird wird durch den Wettbewerb angeregt, der andere möchte nicht zu den Unterlegenen gehören. Und die Ausstellung muss tatsächlich nicht das einzig mögliche Ziel des Sammelns sein.

Alles Sammeln ist aber eine Art Ordnung zu schaffen und die mögliche Vielfalt kennenzulernen. Daraus ergeben sich dann recht unterschiedliche Ansätze. Und das gilt auch für alles, was man Sammeln kann. Nur sollte man die Jugend nicht zu einseitig an das Sammeln heranführen. Gut, früher brauchte man auch keinen Erwachsenen, der einem da geholfen hat. Die Anregungen zum Sammeln kamen von den Klassenkameraden und von den Briefmarken, die auf der Post an die Eltern klebten. Beides ist heute Mangelware zugegebenermaßen. Aber man kann sich ja von modernen Versendungsformen nach hinten durcharbeiten.

Der Wert und die Vollständigkeit muss erst auch nicht im Vordergrund stehen. Als ich mit dem Sammeln ca. 1960 angefangen habe, bin ich von den älteren Mitschülern regelmäßig übers Ohr gehauen worden. Als ich dann Kenntnisse erworben habe, habe ich es mit den Unwissenderen halt auch so gemacht. Im Endeffekt hat jeder dabei gelernt. Und das ist es, was man vermitteln muss. Denn nur Kenntnis bringt einen beim Sammeln weiter.

Viele Grüße

Thomas
 
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