Thema: Tipps zum Aufbau einer Ausstellungsammlung
Frankenjogger Am: 16.07.2022 08:53:27 Gelesen: 7217# 22@  
@ bayern klassisch [#20]

Hallo Ralph,

vielen Dank für die ausführliche Darstellung all deiner Punkte, die ich nachvollziehen und auch teilen kann.

Ein paar Anmerkungen bzw. Fragen fallen mir da gleich dazu ein:

Du schreibst: "fachliches Wissen in Worte zu gießen, die andere auch verstehen"

Das ist ganz wichtig und richtig. Nur hat man dazu auch den Platz? Mir wurde mein beschreibender Text in meinem Exponat vom Juror als "zu viel" angemerkt. Aber es braucht auch schon einen gewissen Umfang an Text, um ein entsprechendes Kapitel zu beschreiben.

Mein zweites Problem ist auch der Platz auf den Blättern. Ich habe in meinem Sammelgebiet meist Briefe im C6-Format, da passen eigentlich normalerweise 2 Briefe auf ein Blatt. Wenn man jedoch die Empfehlung berücksichtigt, die beschreibenden Texte nicht mit zu kleinen Buchstaben zu schreiben, also so, dass sie für den Betrachter auch einigermaßen gut zu lesen sind, dann kann das schon manchmal eng werden.

Dann noch die Frage zur Beschreibung des Offensichtlichen (ich meine Stempelort, -datum und Zielort z.B., wenn das gut lesbar zu sehen ist). Soll man das mit in die Beschreibung nehmen, oder soll man nicht? Ich habe schon beide Meinungen gehört, und dann ist man verunsichert.

Ich bin für Kritik offen, weil nur die Meinung anderer auch die eigenen Scheuklappen wieder öffnen können. Nur auch hier ist es wieder schwer, wenn man von Juroren genau entgegengesetzte Meinungen bzw. Kritikpunkte hört. Ich wurde bei meiner ersten Ausstellung für eine Seite in meinem Exponat besonders vom Juror gelobt, "es würde das Themenspektrum weitsichtiger darstellen". Bei der zweiten Ausstellung meinte der Juror zur selben Seite: "So etwas gehört nicht in eine Ausstellungssammlung".

"Gute Ausstellungsbewertungen machen die Sammlung wertvoller"

Das mag sicher ein Argument sein, aber bei der derzeitigen Entwicklung des Interesses für die Philatelie mache ich mir da keine großen Hoffnungen. Wenn es bei mir soweit ist, das kann noch 20-25 Jahre dauern, stellt sich die Frage, wer sich dann noch für Philatelie interessiert. Ich investiere trotzdem noch, weil es mir Spaß macht und für mich eine geistig und kulturelle Weiterentwicklung bringt.

Deinen letzten Absatz kann ich auch nur unterstreichen und hoffe, dass wir den Funken zumindest ein Bisschen weiter tragen können.

Vielleicht trifft man sich ja in Ulm, dann würde ich gerne persönliche Anregungen zu meinem Exponat, aber auch generell übergreifend mitnehmen.

Viele Grüße,
Klemens
 
Quelle: www.philaseiten.de
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