Thema: Weltausstellung Helvetia 2022 vom 18. bis 22. Mai 2022 in Lugano
Heinz 7 Am: 18.07.2022 10:34:50 Gelesen: 11414# 80@  
@ Lars Boettger [#77]

Ich reibe mir verwundert die Augen, wenn ich lese:

«krasses Fehlurteil» / «ein Kommentar erübrigt sich»
«unterirdische Aufmachung» / «Aufmachung Müll»
Aussteller soll zu Hause bleiben
Niveau eines 6-Jährigen
«Fachinformationen gleich null»
Und ähnliches mehr.

Dann werden wilde Verdächtigungen über böse oder unfähige oder korrupte Juroren geäussert.

Was soll ich tun? Den Kopf schütteln, dass schon wieder ein paar rechthaberische Eiferer einen schönen Anlass / eine tolle, liebevolle Aussteller-Leistung schlechtreden wollen, nur weil sie eine andere Ansicht haben? Weil sie den Argumenten der «Anderen» nicht einmal zuhören? Ich habe NICHT geschwiegen, sondern an den Anstand appelliert. Wo, wenn nicht in einem Forum wie den «Philaseiten» wollen wir einen Gedankenaustausch pflegen, sollen wir unsere neugierigen Fragen stellen (danke Droenix, Beitrag [#41]), unsere Eindrücke mitteilen und freundschaftlich fachsimpeln?

Danke, Lars, wenn Du Dich auch diesem Trommelfeuer von Unfreundlichkeiten und auch Unwahrheiten entgegenstellst und ruhig Deine Meinung festhälst:

- «fair bewertet»
- «Präsentation ist gut, Gliederung ist auch nicht verkehrt»
- Sammler «punktet bei eigener Forschung mit Seltenheitsangaben»

Ich bin ganz Deiner Meinung. Peter hat in Beitrag [#57] festgehalten, wie die Punkte verteilt werden. Auch die «Bedeutung» des gezeigten Materials spielt eine wichtige Rolle. Lars hat in Beitrag [#74] korrekt auf die Unterschiede hingewiesen, welche bei der Bewertung von Postgeschichte oder bei Ländersammlungen eine Rolle spielen. Ich teile seine Meinung.

Wer damit nicht einverstanden ist, darf sich gerne als Juror betätigen und versuchen, diesen sehr schwierigen Job zu meistern. Wobei vermutlich nicht einmal das Fachliche das Schwierigste ist, sondern die Abneigung, ja der Hass, der den Juroren entgegenschlägt, wenn sie den gelegentlich sehr engstirnigen Ausstellern nicht jede Wunsch-Punktzahl «überweisen».

Ich schaue mir zur Zeit gerne Wettkämpfe an bei den Leichtathletik-WM. Wie schön ist hier die Entscheidfindung! Wenn der Schweizer im Weitsprung 8.16 Meter erreicht, und der Kubaner 8.15 Meter, dann erhält der Schweizer die Bronzemedaille, nicht der Kubaner. Ohne Diskussion. Ohne Häme. Ohne Hass. In der Philatelie ist es viel schwieriger. Bei den meisten Entscheiden/Kriterien spielt AUCH das Ermessen eine Rolle.

Wenn wir das «Ermessen» nicht mehr austarieren können, beim freundschaftlichen Gedanken-Austausch auf Augenhöhe, wenn jeder nur noch in seinem Elfenbeinturm hockt und auf die anderen herunterspuckt, dann begreife ich, warum so viele PHILATELISTEN der organisierten Philatelie den Rücken kehren und nichts mehr damit zu tun haben wollen.

Ich bitte den Aussteller Helmut Büchel, sich nicht entmutigen zu lassen. Ich danke ihm für seinen Enthusiasmus und seinen geleisteten grossen (auch finanziellen) Aufwand. Ich freue mich, dass ein paar weise «alte weisse Männer» sein tolles Exponat auch sehr hoch bewertet haben (Gold international!). Freuen Sie sich darüber.

Freundliche Grüsse
Heinz
 
Quelle: www.philaseiten.de
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