Thema: Schachmotive auf Briefmarken und Poststempeln
bovi11 Am: 23.07.2022 18:12:11 Gelesen: 14059# 76@  
Der „Schachstempel von Prüm“ ist einer der seltensten Sonderstempel. Der Stempel war nur am 15. Juli 1949 von 7 bis 19 Uhr im Gebrauch.

Bei der Errichtung des Westwalls war 1939 im Kalvarienberg ein Bereitschaftsbunker der Wehrmacht angelegt worden. Der Bunker lag 20 bis 30 Meter tief unter der Bergkuppe und bestand aus einem 100 und einem 60 Meter langen Stollen. Nach dem Zweiten Weltkrieg deponierte die französische Besatzungsarmee dort 500 Tonnen Munition, die zur Sprengung der Westwallbefestigungen dienen sollte.

Am 15. Juli 1949 kam es zu einem Brand im Bunker. Die Prümer Freiwillige Feuerwehr löste kurz vor 19 Uhr Feueralarm aus und versuchte, das Feuer zu löschen, konnte aber in den tiefen Stollen nicht bis zum Brandherd vordringen. Es gelang noch rechtzeitig, sie abzuziehen und große Teile der Bevölkerung aus Prüm zu evakuieren, was vielen Menschen das Leben rettete. Gegen 20:22 Uhr explodierte das Munitionslager. Dabei wurden 250.000 m³ Steine, Erde und Bunkertrümmer in die Luft geschleudert, die auf Prüm niedergingen. Zwölf Menschen wurden getötet, 15 Menschen schwer oder leicht verletzt.

Die Wasserversorgung brach zusammen, die Telefonleitungen und ein Teil der Straßenverbindungen waren völlig zerstört. Das Krankenhaus, die Schule und die Post sowie zahlreiche Wohnhäuser lagen in Trümmern. Der Explosionskrater hatte eine Größe von 190 x 90 Metern und war über 20 Meter tief.

Der Sonderstempel auf einem Kuvert mit Notopfermarke Nr. 2 FW



Das Plakat zur geplanten Veranstaltung


 
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