Thema: Deutsches Reich Inflationsbelege
Jürgen Witkowski Am: 30.08.2010 21:26:40 Gelesen: 4736270# 650@  
@ muemmel [#641]
@ Hawoklei [#642]

Der Berliner Stempel Bochmann-Nr. 68 ist, wie Hawoklei schon richtig bemerkt hat, ein ortsbezogener Gelegenheitsstempel, da er in dieser Form mit Frakturschrift nur in Berlin gelaufen ist.

BERLIN W / * 8 *
BERLIN W / k 8 k
BERLIN W / * 8 y
BERLIN W / * 8 z

Vom Postamt BERLIN W8 sind nach Dezember 1922 keine Bandstempel mit Strich- oder Wellenmuster im Stempelband mehr bekannt.

Der Stempel mit Antiqua-Schrift ist ein Maschinen-Serienstempel, der im Bochmann mit der Nr. 2 für 13 bayrische Orte gelistet ist.

In München gibt es darüber hinaus noch zwei weitere Stempel, die zwar textgleich, aber nicht formgleich sind. Sie haben die Bochmann-Nr. München 21 und 35. Weiterhin ist Stuttgart ein Stempel mit der Bochmann-Nr. Stuttgart 19 und fünf unterschiedlichen Stempelköpfen bekannt, der ebenfalls nur textgleich, jedoch nicht formgleich ist.

Die Definition von Serienstempeln im Bochmann lautet wie folgt:

Serienstempel sind solche Stempel, die text- und formgleich in mindestens zwei Postorten verwendet wurden.

Im Buch von Kohlhaas/Riese sind nur die Stempel(köpfe) aufgeführt, die zum Zeitpunkt der Drucklegung auch mit Strich- oder Wellenmuster im Stempelband bekannt waren. Das ist bei weitem nicht bei allen Werbe- und Gelegenheitsstempeln der Fall.

Der Stempel "Nimm ein / Postscheck- / Konto!" ist einer der kompliziertesten deutschen Werbestempel und führt oft zur Verwirrung der Sammler. Bei der Poststempelgilde haben wir unlängst in unserer Stempelkommission zusammen gesessen und über Vereinfachungen diskutiert. Dieser Stempel war einer der Auslöser der Diskussion, bei der Neubearbeitung der Bochmann-Kataloge, die in vollem Gange ist, die Definition der Serienstempel zu modifizieren.

Mit besten Sammlergrüßen
Jürgen
 
Quelle: www.philaseiten.de
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