Thema: Erarbeitung einer Strategie zur Zukunft der Philaseiten in den nächsten 20 Jahren
drmoeller_neuss Am: 31.07.2022 21:32:37 Gelesen: 27355# 136@  
Grundsätzlich begrüsse ich Richards Ansatz, im Rahmen der Briefmarkenbörse Ulm interessierte Mitglieder über die Zukunft der Philaseiten zu informieren. Die Ankündigung kann man indes als "klassische Kommunikationskatastrophe" buchen. Es liest sich eher wie eine Vorladung vor Gericht, als eine Einladung zu einem Meinungsaustausch.

Ich weiss nicht, was Richard geritten hat, eine derart detaillierte Zugangsregelung festzusetzen. Der Raum dürfte sollte gross genug sein, und 30 Philaseiten-Mitglieder, die bereit sind, zwei Stunden zu "opfern" müssen erst einmal vor Ort sein. Zur Erinnerung: die Umfrage nach dem beliebtesten Mitglied dauert nur 10 Minuten und hierzu sind gerade 100 Mitglieder bereit. Man muss für eine Teilnahme an der Umfrage auch nicht in Ulm sein. Diese Hürde kommt zusätzlich dazu.

Meine Meinung: ein Satz, dass die Teilnahme nicht garantiert werden kann, wenn der Raum nicht ausreichen sollte, hätte gereicht. Das Problem haben übrigens alle Vereine auf ihren Tauschtreffen. Irgendwann ist der letzte Tauschtisch vergeben. Das einfachste Prinzip lautet "wer zuerst kommt, mahlt zuerst". Diese Regel funktioniert immer im Alltag, wer zu spät kommt, verpasst eben die Sonderangebote im Supermarkt.

Im Übrigen kann Richard auf 30 Zuhörer stolz sein, viele Veranstaltungen der großen Verbände wie BdPH und AIJP laufen mit deutlich weniger Teilnehmern, obwohl kräftig die Werbetrommel gerührt wurde.

Man sollte das Pferd umgekehrt aufziehen: wieviel "Philaseiten" kann man sich zukünftig leisten? Auf der Einnahmenseite könnte ein Betrag von 10.000 EUR stehen, die eine Hälfte aus Beiträgen und Spenden, die andere Hälfte aus Werbeeinnahmen. Mit der gebotenen kaufmännischen Vorsicht würde ich weniger Einnahmen ansetzen.

Den Philaseiten geht es wie vielen anderen philatelistischen Projekten. Eine IBRA 2023 muss mit einem Zehntel des Haushaltes auskommen, der noch 1999 für die IBRA in Nürnberg zur Verfügung gestanden hat.

Manches wird Wunschdenken bleiben. Eine Vollzeitkraft als Assistenz schlägt mit 70.000 EUR zu Buche und wird nicht zu stemmen sein. Der Betrieb der Webseiten sollte finanzierbar sein, wenn man auf Spielereien verzichtet und auf Standardsoftware setzt. Die allermeisten Foren in Deutschland haben keinen Mäzen und müssen sich mit gelegentlichen Spenden und Werbeeinblendungen über Wasser halten. Und Moderator in einem Forum ist ein Ehrenamt.

Das ist keine Kritik an Richard, als das Forum aufgesetzt wurde, war es eine gute Idee, auf das vorhandene und bewährte Börsenforum aufzubauen. Damals war die Auswahl an geeigneter Forensoftware eingeschränkt, so dass eine Eigenentwicklung sinnvoll war. Heute würde ich ein Forum mit kommerzieller Software betreiben.

Vielleicht ist der ein oder andere Forenbetreiber auch bereit, aus der Erfahrung zu berichten, insbesondere wie die Geldfrage gemeistert wird.
 
Quelle: www.philaseiten.de
https://www.philaseiten.de/thema/17355
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