Thema: Deutsches Reich Inflationsbelege
muemmel Am: 06.08.2022 22:05:03 Gelesen: 761059# 9672@  
Guten Abend,

für eine Drucksache der 2. Gewichtstufe (>25-50 g) betrug das Porto in der Portoperiode 24 (12.-19.11.1923) mittlerweile 4 Milliarden. Insofern also erst einmal nichts, was Anlass dazu böte, den Pulsschlag etwas in die Höhe zu treiben. Doch hier liegt der Fall deutlich anders.



Behörden und andere öffentliche Einrichtungen, wie in diesem Fall die Deutsche Bibliothek in Berlin als Absender, waren eigentlich dazu verpflichtet, ihre Sendungen mit Dienstmarken zu frankieren. Doch in der Endphase der Inflation herrschte großer Mangel an letzteren, so dass auch Behörden in den meisten Fällen auf normale Freimarken zurückgriffen. Aus diesem Grund sind mit Dienstmarken frankierte Belege aus dieser Zeit nur ganz schwer zu finden. Und wenn es sich, wie in diesem Fall, um eine Verwendung von 40 Marken der MiNr. D 82 handelt, muss man für ein solches Teil auch die Geldbörse etwas weiter öffnen, aber ich habe es nicht bereut.

Nebenbei erwähnt befinden sich je 2mal noch die primären Feldmerkmale PP 8 (Sprung) und PP 23 (PE 1) auf dem Beleg, was dann das Salz in der Suppe ist.

Hochsommerliche Grüße
Mümmel
 
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