@ Araneus [#33]

Ich halte aber eine Abhängigkeit der Sendungsverfolgung von der Maschinenlesbarkeit der Adresse für nicht plausibel. Denn spätestens nach der Codierung im Abgangsbriefzentrum werden auch Briefe mit handgeschriebener Adresse im Eingangsbriefzentrum maschinenlesbar. Außerdem müsste das Phänomen auch bei Sonder- und Dauermarken mit Datamatrixcode zu beobachten sein, was bisher aber nicht bekannt ist.

Nö, es ergibt auch eigentlich keinen Sinn. Aber: was wäre, wenn die DPAG im Falle der Automatenmarken der Poststation lediglich die ersten abgreifbaren Daten als eingeschränkte Basissendungsverfolgung zeigt, welche ohne zusätzliche Aufwand erzeugt worden sind? In der Briefankündigung von web. de bzw. gmx.de fallen auch nichtmaschinenlesbare Sendungen (Bsp. Sendungen mit handschriftlich vermerkter Empfängeranschrift) unter den Tisch, obwohl diese theoretisch - da meist virtuell nachgearbeitet (codiert) - nachträglich in die Ankündigung per Email einfließen könn(t)en. Bei den Briefmarken mit Datamatrixcode wäre die Post hingegen etwas detailierter unterwegs.

Themawechsel - ein Sprung von 2 1/2 Jahren zurück in die Vergangenheit:

Vorhin wiedergefunden (auf der Suche nach einem anderen Thema) - ein einminütiges Video von DHL unter dem ursprünglichen Namen der heutigen Poststation als „Post&Paket 24/7“ in [1]. Konzeptionell betrachtet dürfte diese Poststation in dieser Form vom Planungsstand her ca. März 2020 ausgesehen haben, als dieses Projekt auf einer gerade noch real stattgefundenen Pressekonferenz in Berlin vorgestellt wurde (trotz seinerzeit in Deutschland beginnender Corona-Pandemie, der erste Lockdown stand quasi kurz bevor). Ein knappes Jahr später - Anfang Februar 2021 - ging die erste "Kiste" in Wachtberg (bei Bonn) in Betrieb.

In dem Video in [1] wird der Kauf einer Automatenmarke und Auflieferung einer Briefsendung sowie die Paketabholung dargestellt. Der Bereich der Paketeinlieferung fehlt (noch). Nachfolgend einige Screenshots aus dem Video von [1]:



Funktionell tauchen in dem Werbetrickfilmchen bereits verschiedene Aspekte auf, welche anschließend auch in die Praxis umgesetzt worden sind (Bsp. Aufbau/Gestaltung der Poststation, Bedienungssoftware auf dem Bildschirm, selbst Feinheiten wie ATM-Drucker links und Quittungsdrucker rechts im Ausgabefach, ...). Das Aussehen der ATM hat sich seit der Planung doch durchaus gewandelt.

Jürgen Olschimke veröffentlicht auf seiner Internetseite [2] zum Projekt „Post&Paket 24/7“:

"... Offen war damit nur noch der vierte Aspekt „Sendungen empfangen und versenden“. Dieser Punkt soll nach vorheriger Pilotphase und der einen oder anderen sich daraus ergebenden Veränderung bis Ende 2021 flächendeckend eingeführt werden. Vorgestellt wurde er bei der ersten Ankündigung noch als „Post&Paket 24/7“. In der Zwischenzeit wurde er aber in „Poststation“ umbenannt.

Anfang Februar 2021 war es dann soweit: Die erste Poststation wurde am 5. Februar 2021 im Rahmen des Pilotbetriebs versuchsweise in Betrieb genommen. Besonders viel Sprengkraft aus philatelistischer Sicht hat der Teil „Sendungen versenden“, denn wie der Urspungsarbeitstitel „Post&Paket 24/7“ schon andeutete, sollte man hier nicht nur Päckchen und Pakete empfangen und versenden, sondern auch Briefe.

Dafür werden natürlich entsprechende Briefmarken benötigt, die im allgemeinen Sprachgebrauch als Automatenmarken (ATM) bekannt sind. In der offiziellen Pressemitteilung der Deutschen Post AG vom 16. Februar wurde dazu unter dem Stichwort „Leistungen“ eindeutig der „Verkauf von Brief- und Paketmarken“ genannt. Wie der Autor schon bei der Ankündigung im März 2020 vermutet hatte, gibt es nun seit dem 5. Februar 2021 eine neue Automatenmarkengeneration in Form von ... gültigen selbstklebenden Automatenmarken mit Datamatrixcode (DMC). ..."

Gruß
Stefan

[1] https://www.dpdhl.com/de/presse/mediathek/videos/post-paket-digital-post-paket-247.html
[2] http://jolschimke.de/automatenmarken-atm/poststation-mit-neuer-atm.html (bzw. gedruckt erschienen in der "philatelie"-Ausgabe April 2021)