Thema: Berlin Dauerserie Berliner Bauten von 1949: Echt gelaufene Belege
Frankenjogger Am: 16.09.2022 10:08:43 Gelesen: 26044# 229@  
Hallo,

wie angekündigt beginne ich heute mit dem Wert zu 80 Pf der Serie Berlin Bauten I. Dieser Wert zeigt, wie der Wert zu 20 Pf, die „Technische Hochschule“ und wurde in der Farbe schwarzblau gedruckt.

Nachdem hajo22 bereits zwei Briefe gezeigt hat, beginne ich wie schon gewohnt, mit Einzelfrankaturen und -verwendungen. Man möchte meinen, je höher der Nominalwert einer Serie, desto seltener werden Einzelfrankaturen oder -verwendungen, oder zumindest sind diese schwerer zu bekommen. Das trifft beim Wert zu 80 Pf ausnahmsweise nicht zu. Es gibt doch viele Möglichkeiten und Kombinationen, welche die Verwendung des Wertes zu 80 Pf ermöglichten bzw. erforderten. Immerhin kann ich 16 Belege zeigen, die 13 verschiedene Portostufen oder -Gebührenmöglichkeiten darstellen.

Ich beginne heute mit den innerdeutschen Belegen.

Die häufigste innerdeutsche Portostufe für die 80er als Einzelfrankatur dürfte der R-Brief der zweiten Gewichtstufe aus dem Tarif 2 (1.6.1949 bis 30.6.1954) sein. Die Briefgebühr kostete 40 Pf, die R-Gebühr ebenso viel. Ich zeige einen Brief von Berlin-Charlottenburg 7 vom März 1953 nach Bremen.

Eine Anmerkung sei hier noch erlaubt. Häufiger sieht man Angebote der 80er als Einzelfrankatur als seltene Portostufe, Lp-R-Brief-Eigenhändig angeboten. Diese Portostufe ist ganz sicher sehr selten, lässt sich in dieser Gewichtstufe jedoch leider nicht wirklich nachweisen, denn aus einem normalen R-Brief der zweiten Gewichtstufe (wie z.B. hier gezeigt) lässt sich durch zukleben eines Luftpost-Zettels und der weiteren Beschriftung „Eigenhändig“ sehr schnell ein seltener, aber leider manipulierter Beleg kreieren. Die wirklichen Portostufensammler wissen das und meiden solche Briefe. Wie gesagt, diese Portostufe lässt sich nicht sicher nachweisen, leider!



Auch wenn man meinen könnte, dass ein Fernbrief mit Eilzustellung (20 Pf + 60 Pf) öfter vorkommen müsste, als der oben genannte R-Fern-Doppelbrief, so liegt man hier wohl falsch. Der Grund dafür dürfte das Insel-Dasein von Berlin gewesen sein. Eilbriefe, zumindest die nach West-Deutschland, wurden überwiegend mit Luftpost versendet, da für die 5 Pf zusätzlicher Gebühr ein wohl schnellerer Versand gewährleistet war. Somit sind reine Eilbriefe (ohne Luftpost) eher selten zu finden. Ich zeige einen solchen Beleg vom 16.12.1957 nach Wernigerode im Harz, das lag in der DDR, wo ein Luftpostversand eher keine Option für eine zusätzliche Beschleunigung war.

Der dritte Beleg ist eigentlich ein inner-Berliner Beleg. Es ist ein Beleg aus dem Postschnelldienst, den es so nur in Berlin gab. Hier kostete die Gebühr seit dem 1.6.1949 80 Pf für den Postschnelldienst, ab 1.12.1951 dann Rohrpost-Schnelldienst. Ich zeige einen Beleg vom 9.4.1953, also vom Rohrpost-Schelldienst, befördert auf der Linie C von Berlin-Schöneberg nach Berlin W 30.



Der vierte innerdeutsche Beleg ist eine Postanweisung über 500 DM vom 5.12.1953 nach Wyk auf Föhr (Ostseeinsel in Schleswig-Holstein). Postanweisungen aus Berlin mit Frankaturen der Berliner Bauten sind in den letzten Jahren (wohl eher im letzten Jahrzehnt) doch häufig am Markt zu finden. Bei Gebührenwerten über 60 Pf werden es aber dann doch schon deutlich weniger.

Zum Abschluss für heute kann ich noch eine Einlieferungsbestätigung für 4 Poststücke vom 29.7.1955 (ab 1.7.1954 je 20 Pf) an unterschiedliche Empfänger aus einem Einlieferungsbuch zeigen. Da keine Paket-Nummern angegeben sind, dürfte es sich wohl um Päckchen gehandelt haben.



Beim nächsten Mal geht es dann mit Belegen mit Einzelfrankaturen bzw. -verwendung ins Ausland weiter.

Viele Grüße,
Klemens
 
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