@ Altsax [#82]

Lieber Jürgen,

das kann ich nur bestätigen - beispielgebend war ein Besuch eines Bayernsammlers, der fünfstellig in Sifi eingekauft hatte, bei wem auch immer und der seine 30 oder 40 Schätze dem bayerischen Standkommando (darunter auch mir) zeigte.

Dann sah er unseren Rundbrief (über 100 Seiten, alles in Farbe, nichts irgendwo zuvor veröffentlicht, fachlich topp (Goldmedaillengewinner), erstklassiger Druck) und wir wollten tatsächlich 15 Euro für ihn haben (Selbstkosten: 14 Euro).

Nein, das war ihm zu viel, er wolle ja keinen reich machen. Ob wir ihn ihm schenken möchten? Meine Antwort: Wer für XX-tausend Euro schöne und seltene Briefe kauft, kann doch wohl für 15 Euro einen tollen Rundbrief kaufen. Es kam ein Gegenvorschlag: Na ja, gut sieht er ja schön aus, dann halt für einen Zehner.

Ich habe ihn dann im Namen unserer ARGE vom Stand verabschiedet und ihm eine frohe Heimreise gewünscht, was wohl das Beste für alle gewesen sein dürfte.

Es ist leider so, wie du schreibst: Briefe kaufen dürfen andere, sich zahllose Stunden mit geeigneten Beiträgen beschäftigen dürfen andere, Hunderte von Scans und Emails zu schreiben für einen umfassenden Artikel dürfen andere, Porto- und Archivkosten zu bezahlen dürfen andere, einen Rundbrief mit Layout, Druck, Versand, Portokosten und allem drum herum (und das ist nicht wenig) heraus zu bringen dürfen andere - aber davon profitieren darf man natürlich gerne selbst, zumindest wenn man das alles geschenkt bekommt, so großzügig ist man allemal.

Dass der Spruch Wer nicht wirbt, stirbt im Geschäftsleben richtig ist, glaube ich gerne. In der Philatelie ist er es nicht - da zählt nur Qualität und die hat mit Werbung nichts zu tun, sondern setzt allein auf menschliche und fachliche Kompetenz, dazu Geschmack und Seriösität. Der Rest kommt von ganz allein - heute noch Mund-zu-Mund-Propaganda genannt.

Liebe Grüsse von bayern klassisch