Thema: (?) (237/238/245) Bestimmungsfragen zu Maschinenstempeln
Stefan Am: 10.10.2022 18:24:32 Gelesen: 34978# 236@  
@ Shinokuma [#235]

Denn gleichzeitig wird es doch wohl nicht zwei Maschinen mit denselben UB gegeben haben.

Maschine nein, Walze ja, welche den Unterscheidungsbuchstaben (UB) enthält. Dies ist in den Akten des Reichspostministeriums belegt für die Walze Hamburg *1* (Hersteller Krag) aus dem Jahr 1910, abgebildet in [1] auf Seite 63 (Abb. 67-69). ;-)

Mich würde es auch bei Sylbe nicht überraschen, wenn für eine Maschine zwei oder drei im Grunde identische Walzen geliefert worden waren - ein Exemplar zum produktiven Einsatz und der Rest als sofort verfügbare Reserve bei auftretenden Störungen im Postbetrieb.

Etwas spekulativ, aber Beschädigungen an einer Walze konnten sicherlich durchaus schnell auftreten. Wiederholt ein Briefumschlag, welcher aufgrund eines steifen (unförmigen) Briefinhaltes nicht geeignet war und die eingesetzte Walze war angeknackst. In den heutigen Frankier- und Sortieranlagen machen sich m.W. Büroklammern und vor allem USB-Sticks nicht besonders gut. Per Brief verschickte einzelne Schlüssel oder Münzen als Tagespost aus dem Briefkasten dürften auch vor 100 Jahren eher unförmig gewesen sein.

Gruß
Stefan

[1] https://www.philaseiten.de/philabuch/show/9
 
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