Thema: Altdeutschland Bayern Eingehende Briefe
bayern klassisch Am: 14.10.2022 11:37:19 Gelesen: 69638# 622@  
Liebe Freunde,

ein Portobrief aus Elberfeld vom 18.9.1830 an Firma Zumstein in Kempten kostete 2 1/2 Silbergroschen für Preussen in roter Tinte. Da Bayern in Gutengroschen rechnete, entsprachen diese 10x. Für den Transit durch Thurn und Taxos setzte man in Augsburg weitere 10x an = 20x, die auch so im Auslagenstempel stehen.



Bayerns Inlandsporto von 14x ab Aschaffenburg bis Kempten kam dazu, so dass Zumstein total 34x zu zahlen hatte.

Absender der wunderbar vorgedruckten Rechnung war die Firma Metzger & de Bary schon am 14.9.1830. Warum der Brief erst 4 Tage später der Post aufgegeben wurde, weiß ich nicht, aber es gibt zahlreiche Postbetrügereien aus dem Raum Wuppertal nach Kempten - vlt. wartete man noch ab, ob sich weitere Briefe finden ließen, die man dann zusammen verschicken konnte?

Interessant auch die Fakturierung in rheinischen Gulden über 795 Gulden und 30 Kreuzer, wobei 18% Rabatt und Sconto gewährt wurden, immerhin 143 Gulden und 11 Kreuzer weniger. Gerne würden heutige Geschäftsleute solche Einkäufe tätigen ...

Interessant ist auch der Inhalt (2. Seite), in dem man Zumstein mitteilte, dass dieser in der Warensendung auch bunte und schwarze Tücher finden werde, in der Hoffnung auf weitere Bestellungen.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
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