Thema: Schweiz: Privatganzsachen / Postkarten
DL8AAM Am: 01.11.2022 22:55:00 Gelesen: 2654# 21@  
@ MS-Peter [#18]

Ja, das ist so eine unfrankierte "Geschäftsantwortsendung" (GAS/ECR/ICR), in diesem Fall in einer besonderen Prägung, die in Deutschland der RESPONSEPLUS "Empfehlerkarte" entspricht. Hier ist, statt einer eingedruckten Antwortadresse (des Werbetreibenden), das Adressfeld freigelassen, d.h. man kann diese Karte individuell adressieren und so zu Werbezwecken (Werbung für den Herausgeber) an Jedermann versenden. Das Porto (auch im identischen Beispiel [#9]) ist, auch wenn es der "Einfachheit halber" auf der Karte steht, NICHT im Vorfeld bezahlt. Das ist keine Ganzsache!. Die Angabe "Vorfrankiert" bedeutet hier nur, dass der Nutzer die Karte ohne jede zusätzliche eigene Frankatur versenden kann. Die Post rechnet das Porto dann mit dem Herausgeber/Werbetreibenden im Nachhinein, über den eingelesenen Matrixcode, an Hand der Anzahl der wirklich verwendeten ("eingelesenen Matrixcodes") Werbekarten ab. Der Kunde übernimmt hier als "Multiplikator" die Werbearbeit für den Werbetreibenden, so können Zielgruppen erreicht werden, die dem Werbetreibenden selbst (namentlich) "unbekannt" sind.

Da die Karte [#18] ins Ausland versendet wurde, hat die Post, um die UPU-Vorgaben zu erfüllen, die Karte mit einem "Entgeltbezahlt"-Vermerk nachträglich gekennzeichnet. Sie überlabelt, als notwendige Zugabe, die Matrixkodekennzeichnung für die "Empfehlerkarte". Der Matrixkode hat sich je erledigt, die Post hat die Nutzung der Karte eingelesen und mit dem Herausgeber abgerechnet. Hinter der Angabe "Zürich-Müllingen" steht das größte Briefzentrum der Schweizer Post, das hier auch für den internationalen Postaustausch verantwortlich zeichnet. Es handelt sich bei dieser P.P.-Frankatur somit um eine Art Frankierservice der Schweizer Post.

Eine wirklich netter Beleg!

Beste Grüße
Thomas
 
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