Thema: Alliierte Besetzung SBZ Allgemeine Ausgaben: Mi. 214 d - totgeprüft
Altsax Am: 11.11.2022 13:54:31 Gelesen: 1815# 11@  
@ drmoeller_neuss [#10]

Ganz so einfach ist es nicht.

Natürlich profitieren die Prüfer von der Katalogisierung seltener und mit hohen Katalognotierungen versehenen Farbvarianten.

Natürlich hat das schon Katalogsachbearbeiter zur "Entdeckung" weiterer Varianten verlockt.

Grundsätzlich sind die Farben aber Gegenstand des Interesses ernsthafter Sammler, und das völlig unabhängig von deren Katalogisierung und Bewertung.

Niemand muß "nach Katalog" sammeln, aber wer nach Farben sammelt, hat die aus der Katalogisierung abgeleiteten Preise zu bezahlen, wenn er keine Lücken haben will.

Aufgabe der philatelistischen Forschung ist es, die Ursachen des Auftretens der existierenden Farbvarianten zu ergründen und vor allem die Möglichkeiten nachträglicher Veränderungen herauszufinden, seien sie nun "natürlich" entstanden (beispielsweise durch falsche Lagerung, Umwelteinflüsse oder farbverändernde Bestandteile in der Druckfarbe, dem Papier oder der Gummierung) oder manipulativ herbeigeführt.

Wer aus Papierart- und -dicke, Art der Gummierung und Zähnungsunterschieden unterschiedlich zu katalogisierende Varianten ableitet, darf vor den Farben nicht Halt machen.

Keinesfalls jedoch darf die Katalogisierung von der persönlichen Meinung und den Kenntnissen eines einzelnen Menschen abhängen, sei er nun Prüfer oder nicht. Wenn er dann noch der "Solidarität" seiner Prüfervereinigung trotz nachvollziehbarer Gegenargumente sicher sein kann, kann und muß die Kritik auch diese treffen dürfen.

Beste Grüße
Altsax
 
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