Thema: Zurück und nachgeschickt
Shinokuma Am: 17.11.2022 21:00:27 Gelesen: 84398# 787@  
Liebe Freunde zurück- und nachgeschickter Briefe!

Auf nachstehenden Adelsbrief trifft gleich beides zu:



Abgeschickt wurde er von Freiin von der Goltz aus der Villa Heimfried in Falkenstein im Taunus, die immerhin ihren rückseitig angebrachten Absenderstempel mit der damals neuen 4-stelligen PLZ 4249 korrigierte.

Der vordersetige Poststempel hingegen ist noch ein altes Exemplar, bei dem lediglich die PGLZ aptiert wurde.

Falkenstein war damals noch eine eigenständige Gemeinde. Daher heißt es im Stempel vom 25.10.1962 "über Königstein (Taunus)". Die Eingemeindung fand erst zum 1.8.1972 statt.

Empfängerin war Gräfin von Bylandt, die sich womöglich auf den Spuren des letzten Deutschen Kaisers in dessen Exilort Doorn in den Niederlanden befand. Offensichtlich war ihr Aufenthalt dort nur von kurzer Dauer. Denn der Brief kam zwar schon nach einem Tag in Doorn an - wie der rückseitige Stempel vom 26.10.62 beweist -, musste ihr dann aber ins Hotel Excelsior nach Velden am Wörthersee in Österreich nachgeschickt werden.

Das geschah laut rückseitigem Abgangsstempel aus Wolfheze im Gelderland am 29.10.62. Der Ankunftstempel aus Velden datiert am 31.10.62. Leider war auch das zu spät, da Frau Gräfin laut ebenfalls rückseitigem, handschriftlichen Vermerk schon wieder abgereist war, sodass nunmehr die vorderseitige Adresse durchgestrichen wurde und mit dem Hinweis "retour" versehen wurde. Ein entsprechender Stempel war auf dem Postamt in dem kleinen Örtchen Velden damals wohl nicht zur Hand. Wann der Brief letztendlich die Absenderin wieder erreichte, ist auf dem Umschlag jedenfalls nicht dokumentiert.

Mit herzlichen Grüßen

Gunther
 
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