Thema: Kauferfahrungen - besser beim Händler oder beim Sammler kaufen ?
drmoeller_neuss Am: 27.11.2022 11:38:55 Gelesen: 3296# 9@  
Meine ehrliche Antwort: gar nicht auf ebay kaufen. Zumindest das "Standardmaterial", was man auch auf Tauschtagen und Messen bekommt. Man kann die Ware vor Ort anschauen, und notfalls noch "nachverhandeln". In Wühlkisten habe ich schon tolle Belege gefunden. Das Durchsuchen von Kisten geht viel schneller als das einzelne Klicken auf Angebote auf ebay.

Die Fahrtspesen rechne ich gegen das ersparte Porto auf, ganz zu schweigen vom Zeitaufwand für das Abholen der Sendungen irgendwo in Neuss. Und auf persönlichen Treffen ist immer noch Zeit zwischendrin für eine Tasse Kaffee oder ein Bierchen. Das "Zwischenmenschliche" ist auch wichtig. Und wenn man wider Erwarten einmal nichts findet, war es immer noch ein schöner Ausflug.

Zurück zum Thema: ich habe gut reden, manche Sammler sitzen tief im bayerischen Wald und können nicht mehr gut laufen und Autofahren. Ich habe auch schon Belege aus Indien gekauft, für die ich nicht ins Flugzeug gestiegen wäre, um sie persönlich abzuholen. Allerdings hätte ich hier einen Totalverlust verschmerzen können.

Das meiste ist schon gesagt worden: Gewerbliche Anbieter bieten etwas mehr Schutz und Verbraucherrechte. Postverluste gehen dann zu Lasten des Verkäufers und das Widerrufsrecht ist ein Notnagel. Allerdings gehen bei seriösen Händlern Briefe nie verloren, und der Käufer behält die Ware, weil sie gut beschrieben und einwandfrei ist. Bei unseriösen Händlern läuft man nach dem "Verlust" auf dem Postweg oder nach der Rücksendung seinem Geld hinterher.

Wie geschrieben, ist der Rest "gesunder Menschenverstand". Ich gebe nichts auf Bewertungen, viele Fälschungsanbieter haben 100 % und mancher ehrliche Händler hatte das Pech, an einen "Amokkäufer" zu geraten und hatte keine Lust und Zeit, sich mit ebay über die Löschung der ungerechtfertigten Bewertung zu streiten.

Früher hatte ich viel auf ebay gekauft. Vielleicht 1000 Käufe, davon zwei Reklamationen. ebay ist per se nicht schlecht.

Übrigens sind Mitgliedschaften in irgendwelchen Verbänden wie BDPh, APHV keine Garantie für die Ware. Der Anbieter demonstriert lediglich, dass er in der Lage ist, die Beiträge regelmässig zu zahlen.

Zu guter Letzt: Die Philaseiten-Auktion. Klein, aber fein. Richard hält seine Plattform sauber und Betrüger fern. Es fallen keinerlei Gebühren an, weder für Käufer noch Verkäufer. Leider ist im unteren Euro-Bereich auch hier viel Schrott unterwegs. Meine Erfahrung zeigt, dass sich die Verkaufserlöse mit denen auf ebay erzielten messen können. Die Philaseiten-Auktion ist aber nicht für alles geeignet. Vordruckalben richten sich eher an den Bund-Berlin-Katalogabhaker, der nun einmal auf den Philaseiten nicht unterwegs ist.
 
Quelle: www.philaseiten.de
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