Thema: Motiv Hochschulen
Danilasewa Am: 09.12.2022 20:02:58 Gelesen: 3950# 34@  
Gerade bei den zahlreichen Hochschulen Ostdeutschlands, die leider großteils nach 1991 abgewickelt wurden, ergibt sich in der Tat ein zeitgeschichtlich interessantes Sammelfeld. Allein aus der Gegend Potsdam-Babelsberg habe ich einige Belege „Hochschule Politik & Recht“, „Hochschule für Internationale Studien“ usw., die heute schon wahre Geschichte sind.

Damals als Autor des FISCHER WElTALMACHs hatte ich durchaus ein dienstliches Dokumtenaustauschinteresse mit diesen Hochschulen, und ich erinnere mich gern an einige Hochschullehrer (zB Prof. Steding), die aufgeschlossen für westliche Dokumente, zB Bevölkerungs- und Religionsstatistiken aus aller Welt, waren.

Es ist ein Märchen zu glauben, dass das alles lediglich Stasi-IMs waren und deshalb „abgewickelt“ werden müsse - es gab sehr wohl auch solide Wissenschaftler unter ihnen (auch im Auswärtigen Dienst, der zahlreiche Spezialisten für Mongolisch, Vietnamesisch und Koreanisch hatte, die - soweit mir bekannt - nach der Wende sämtlich ihren Job verloren). Am Werderschen Markt in Berlin sucht man solche Leute heute händeringend, aber es gibt sie nicht (mehr). Aus meiner Sicht ging das damals alles hoppla-di-hopp im Turbopropptempo, und keiner überlegte sich, was man Sinnvolles aus dem DDR-System in das neue vereinigte System hätte integrieren können.

Hier schreibt ein urwüchsiger Wessi mit viel Osterfahrung - von Belarus bis Turkmenistan, und von Moldawien bis Kirgisien!
 
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