Thema: Retourbriefe aus dem Ausland
Shinokuma Am: 17.12.2022 22:59:28 Gelesen: 1245# 6@  
Seit der Eröffnung dieses Threads im Januar 2019 wurden nur 2 solcher Briefe gezeigt, obwohl gerade Retourbriefe aus dem Ausland immer wieder interessante Details aufweisen, die es sich wahrlich zu zeigen lohnt.

Der nachstehende Brief an John Evans in New York, USA gibt mir allerdings noch Rätsel auf.



Die Frankatur wurde mit einem mir bis dato unbekannten ovalen Bahnpost-Gummistempel entwertet. Dessen Inschrift lautet Soltau-Hannover BpA. Das Datum 14. Jan. 1964 wurde offensichtlich mit einem weiteren Gummistempel hinzugefügt.

Auf der Rückseite des Umschlags erkennt man den Ankunftstempel vom 18. Jan. 1964 mit der Inschrift Directory Service Given APO 111 und einen Maschinenstempel vom 20. Jan. 1964 mit der Inschrift U.S. Army Air Force Postal Service 743, der möglicherweise das Rücksendedatum festhält. In dessen Werbeklischee heißt es "To avoid delay in delivery, advise your correspondents of your complete military address showing unit", was übersetzt soviel bedeutet wie "Um Verzögerungen bei der Zustellung zu vermeiden, teilen Sie Ihren Korrespondenzpartnern Ihre vollständige militärische Adresse mit Angabe der Einheit mit".

Der Grund für die Rücksendung steht auf dem vorderseitigen Stempel vom 18. Jan. 1964: Directory searched - No record APO 111. Das heißt: Verzeichnis durchsucht, keine Eintragung APO 111.

Da keinerlei Absenderangaben auf dem Umschlag zu sehen sind, wurde der Brief wahrscheinlich wegen der deutschen Frankatur gemäß dem auf der Vorderseite senkrecht abgeschlagenen Retourstempel an die APO 743 geschickt, die sich nach Auskunft von Google in Würzburg befindet. Dort wurde der Umschlag vermutlich geöffnet, um den Absender ausfindig zu machen.

Sollte einer von Euch meinen Spekulationen nicht folgen wollen oder plausiblere Erklärungen anzubieten haben, werde ich mich über jeden Hinweis freuen.

Mit herzlichen Grüßen

Gunther
 
Quelle: www.philaseiten.de
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