Thema: Gestempelte, handschriftliche oder Postvermerke als Label auf Belegen
bayern klassisch Am: 28.09.2010 10:32:43 Gelesen: 525208# 185@  
Hallo eisenhut,

den umfassenden und vorzüglichen Ausführungen von Bernd ist kaum etwas hinzuzufügen.

Der Stempel "revidiert" konnte theoretisch bei der Aufgabe, in Romanshorn und bei der Abgabe auf die Karte gekommen sein.

Es gab Sendnungen, die einem Ausfuhrzollsatz unterworfen waren, weil man nicht wollte, das sie das Land verlassen, so dass die Zollbehörde wissen musste, was und wieviel an Waren ausgeführt werden sollte.

Für die Masse der Sendungen galt ein Einfuhrzoll, für den primär die Eingangszollstelle, hier Romanshorn, verantwortlich war.

Unüblich wäre eine Leitung an eine Inlandszollstelle in der CH, was nur vorkam, wenn die Grenzzollstelle nicht für die Abfertigung bestimmter Waren befugt war, was ich hier aber nicht untersellen möchte.

Mit dem "Borderau" hat man die Gebühren, die der Empfänger zu zahlen hatte, spezifiziert (in Romanshorn). Dadurch wurde die Karte auch zu einer Art Nachnahme, denn wenn der Empfänger sein Paket abholen wollte, bekam er es erst ausgehändigt, nachdem er die im Borderau notierten Gebühren und Kosten beglichen hatte.

Von diesen Paketkarten gibt es allein von Bayern sicher weit über 10.000, weil sie in der CH aufgehoben und nicht vernichtet wurden. Die Rate von 80 Pfg. je Paket, die Leitung über Lindau - Romanshorn und die Verwendung von Borderau - Zetteln sind also nicht selten.

Sehr selten und in einer ganz anderen Liga spielen Paketkarten mit Kreuzermarken, von denen es nur ganz wenige gibt.

Die bayer. Paketkarten, die ich "revidiert" habe, hatten in der Masse Ankunftsstempel auf der Rückseite, aber das mag von Fall zu Fall verschieden gehandelt worden sein.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
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