Thema: Österreich: Mi. 3546 springt von 1.200 auf 3.000 Euro Katalogwert
Jürgen Häsler Am: 30.12.2022 01:20:43 Gelesen: 4559# 28@  
@ Richard [#26]

Wer kennt echte erzielte Marktpreise aus einer Auktion oder zumindest solche vermutlich noch ohne Umsatz aus Händler-Preislisten - bitte nennen, gerne mit Link - am besten noch für portorichtig gelaufene Bedarfsbelege.

Hallo Richard,

seit ich Ende Oktober in der "Postfrisch" auf die Goldmarke "Schloss Neuschwanstein" aufmerksam geworden bin, habe ich damit begonnen, den Markt für die Crypto Stamps aus Österreich mit Goldbarren zu beobachten, sofern meine knappe Zeit mir das erlaubt. Wegen der geringen Auflagen (beim Goldenen Einhorn 2020 sind es 999 Stück, bei der Goldenen Doge 2021 sind es 1000 Stück) wird nur wenig Material angeboten.

Allerdings wurden einige Exemplare per Gewinnspiel ausgegeben, was ich durchaus als Teil der Marketingstrategie betrachte. Denn die "Gewinner" dieser Stücke sind oft verkaufswillig, wenn sie einen attraktiven Preis angeboten bekommen. Und ohne "Angebot" am Markt keine Preisbildung, und nur steigende Preise ermöglichen es, diese Spekulationsblase immer weiter aufzublähen.

Bei eBay [1] wird gerade eine originalverpackte Goldene Doge (Ausverkauf bereits am Tag der Erstausgabe 02.11.2021, Verkaufspreis damals EUR 500,--) angeboten.
Per Sofortkauf zum "Schnäppchenpreis" von EUR 400, gleichzeitig läuft aber auch eine Auktion, bei der das Höchstgebot einen Mindestpreis erreichen muss, um den Zuschlag zu erhalten.

Das Höchstgebot steht knapp 2 Tage vor Auktionsende bei gerade mal EUR 50,--. Bei Versandkosten für den versicherten Versand in Höhe von EUR 10 will -zumindest momentan- niemand mehr als EUR 60,-- für die Goldene Doge ausgeben. Soviel kostet ungefähr das 1g Gold auf dem Zierfeld. Ich bin neugierig, ob der vom Verkäufer verlangte Mindestverkaufspreis überhaupt erreicht wird.

Ich habe den Eindruck, dieser Hype hat seinen Zenit bereits überschritten und der Markt zeigt "Ermüdungserscheinungen".

Beim Goldenen Einhorn (Mi Nr. 3546) sind mir momentan nur Offerten zu "Mondpreisen" (ca. EUR 2000,--) bekannt, für die sich aber keine Käufer finden lassen.

Die österreichische Philatelie ist mit solchen Editionen auf dem besten Weg, viele weitere Sammler zur Aufgabe der Sammeltätigkeit zu bewegen, die danach mit ihren Sammlungen den Markt überschwemmen. Damit wird sich der Abwärtsstrudel fallender Marktpreise noch schneller in Bewegung setzen und zum "Aus" von Vereinen zu sorgen.

Da kann ich Dir nur zustimmen. Wenn diese Blase platzt, wird es am Ende nur Verlierer geben. Die Sammler verlieren einen Haufen Geld, die Philatelie verliert insgesamt an Ansehen, die österreichische Post verliert den letzten Rest an Anstand.

Mein Vereinskamerad Wolfgang Leimenstoll bezeichnet in Beitrag [#25] diese Produkte zu Recht als "toxischen Sondermüll". Die Philatelie wird damit regelrecht vergiftet.

[1] https://www.ebay.de/itm/385312457431
 
Quelle: www.philaseiten.de
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