Thema: Erarbeitung einer Strategie zur Zukunft der Philaseiten in den nächsten 20 Jahren
Ilves2020 Am: 31.12.2022 12:11:09 Gelesen: 17855# 265@  
Last chance to see ...

Bevor ich mich gleich in meine selbstgewählte Basismitglied-Stummschaltung begebe, noch ein paar abschließende Gedanken.

Warum mir die Sache hier keine 60 €/Jahr wert ist? Zum einen ist es die unveränderte Organisationsform, die weiterhin nicht personenunabhängig ist. Spenden, es sind ja tatsächlich Schenkungen, an eine Privatperson, die im Gegensatz zu einer anderen Gesellschaftsform im Prinzip damit nach Gutdünken verfahren kann, sind für mich nicht drin. Das gilt nicht nur für diese Geschichte hier. Ist der designierte Nachfolger eigentlich auch bereit, sein Vermögen für das Betreiben dieses Projektes zu verbrauchen?

Zum anderen bekomme ich für 60 €/Jahr das „Recht“, Beiträge zu schreiben und zu kommentieren. Ich bin nicht der Schaut-mal-was-ich-alles-habe-Typ, daher ist das sehr reizarm für mich. Und nein, das ist mir auch nicht die oftmals rhetorisch angeführten 17 c/Tag wert. Mal im Januar sehen, ob mich irgendwo die Mitgliedschaft so sehr anspricht, dass ich dort für einen ähnlichen Betrag mitmache.

Ich hätte auch gerne viele Stempel in die philastempel-Datenbank eingestellt. Aber gerade als ich angefangen hatte, ging die Diskussion los, die es mir verleidet hat (sagt man das so?), hierfür meine Zeit zu verwenden.

Was ich wirklich klasse finde, sind die Auktionen. Eine tolle Sache, um Marken und Belege aus aller Herren Länder zu bekommen. Und hier habe ich mit einer ganzen Menge netter Menschen zu tun. Klasse. Ich liebe Briefmarken aus Finnland, aber ich finde auch alles andere wahnsinnig interessant. Mein Fokus liegt sozusagen auf der ganzen Welt, besonders auf den 1960ern und 1970ern. Die Spezialisten, die sich eher damit beschäftigen, an welchem Tag in einem bayrischen Dorfpostamt das Stempelkissen ausgetauscht wurde, können mir gerne entgegnen, dass das „doch keine richtige Sammlung“ sei, dass man so „kein richtiger Philatelist“ ist, und dass ich „beim Wiederverkauf nichts dafür“ bekomme. Kein Problem, das weiß ich alles. Das weiß ich schon seit Jahren. Und trotzdem macht es mir ungeheuer viel Spaß, wenn ich Sachen aus Südamerika oder Ozeanien und aus Ländern erhalte, von denen der Spezialist für preußische Nummernstempel noch nie etwas gehört hat. Briefmarken geben mir seit 1978 jeden Tag so viel Spaß und Wissen, wirklich cool.

Okay, Spezialisten: Hier ist aber auch eine Lanze für Euch. Es ist natürlich völlig in Ordnung, sich so tief in Spezialthemen zu vergraben. Aber es sind auch Leute wie ihr, die der Philatelie diesen Ruf der Kauzigkeit und bisweilen auch Lächerlichkeit eingebracht haben. Ich sammele auch Eishockey-Playercards, die weltweite Szene der Cards-Sammler ist im Vergleich zu den Briefmarkensammlern weltoffen und echt lässig.

Zwei Beispieldialoge?
Nummer eins:
„Ich sammle Hockeycards, hauptsächlich Bobby Orr, DEL und Score NHL 95/96.“
„Cool, zeig doch mal!“

Nummer zwei:
„Ich sammele Briefmarken, hauptsächlich Finnland bis 2001.“
„Ernsthaft jetzt?“

Vielleicht erkennt ja der eine oder andere den Unterschied. Ich sammele trotzdem. Beides. Hat auch Freddie Mercury gemacht. Also Briefmarken. Und der war ja wirklich 'ne coole Sau.

So, jetzt werde ich philaseiten.de aus meiner Lesezeichenliste entfernen und durch das Auktionen-Lesezeichen ersetzen. Man sieht sich dort.

Und ganz zum Schluss (versprochen) noch ein paar Zahlen (sind nur aus der Erinnerung geschätzt, da ich keine Lust habe, jetzt danach zu suchen) die man ruhig ins Verhältnis setzen sollte.

Ungefähre Anzahl der hier registrierten: ca. 6.500 (kommt doch so hin, nicht wahr?)

Ungefähre Anzahl derer, die in diesem Jahr hier ein Thema begonnen haben (wenn ich die Formulierung richtig behalten habe): knapp unter 700 (und da sind doch bestimmt auch die enthalten, die nach einer harmlosen Frage von den wahren Experten gleich wieder vom Hof gejagt wurden...)

Ungefähre Anzahl derer, die sich an den Wahlen beteiligen: ca. 120-150.

Ungefähre Anzahl derer, die beim Oktober-Treffen in Ulm waren, für das im Vorfeld umfangreiche Zugangsregeln für notwendig erachtet wurden, um den Ansturm zu bewältigen: ca. 12-15 (habe ich irgendwo gelesen, glaube ich)

Und da nichts so wenig aussagt wie absolute Zahlen:

Ungefähr 90% der Teilnehmer haben in diesem Jahr kein Thema gestartet
Ungefähr 97% der Teilnehmern sind die Wahlen herzlich egal
Ungefähr 99,7 % wollten/konnten nicht an dem im Vorfeld als immens wichtig dargestellten Ulm-Treffen teilnehmen.

Jetzt diskutiert hierüber oder lasst es. Ich werde das weitere Geschehen hier nicht mehr verfolgen.

Ich wünsche allen für 2023 alles Gute. Bleibt fit und aktiv, Leute.
Ich trinke später einen pangalaktischen Donnergurgler auf Euch

So long and thanks for the fish
Thomas
 
Quelle: www.philaseiten.de
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