Thema: Österreich: Katalogwert Jahrgang 2012 ** steigt um 17.300 Prozent
drmoeller_neuss Am: 01.01.2023 08:35:47 Gelesen: 993# 13@  
@ Jürgen Häsler [#12]

"Im neuen MICHEL-Redaktionssystem fließen Einzelwerte anstelle von Satzpreisen in die Bewertung ein. Zusätzlich werden alle Blockvarianten sowie nicht ausgegebene(n) Ausgaben berücksichtigt. Dadurch können sich Änderungen zu früheren Jahrgangswertberechnungen ergeben."

lässt mich leider immer noch mit der Frage zurück, warum hier ein "neues MICHEL-Redaktionssystem" Anwendung findet. Welche Gründe haben die MICHEL-Redaktion zu einer Änderung der bisherigen Praxis veranlasst ?

Mir scheint, hier liegt tatsächlich mehr Willkür als konsequente Beachtung selbstgesetzter Normen vor.


Meine Befürchtungen haben sich bestätigt. Die Redaktions-Software sorgt für die "Willkür": es werden stupide alle Datenbankeinträge unter dem gleichen Jahr zusammengezählt. Das führt bei Sätzen zu falschen Ergebnissen. In den allermeisten Fällen enthalten Jahrgänge nur komplette Sätze, es wäre also der Satzpreis zu Grunde zu legen, und nicht die Summen der Einzelwerte (die oft höher als die Satzpreise sind).

Aus den Dunstkreisen der Redaktion weiss ich, dass es früher einen gewissen Spielraum bei der Aufnahme in den Jahrgang gab. So wurden zum Beispiel in Irland die Blockvarianten zu den Briefmarkenausstellungen (es handelt sich hier um Druck-Neuauflagen !) nicht aufgenommen. Bei Schweden wurden die Sonderdrucke manchmal als Block oder Kleinbogen katalogisiert. Die Albenverlagen wollten das natürlich in ihrem Sinne grosszügig gehandhabt sehen, und alles im Jahrgang haben, damit sie ein Albenblatt mehr verkaufen konnten.

Ich brauche keine Jahrgangstabellen. Einfach bei ebay die "erweiterte Suche" und "verkaufte Artikel" einstellen und nach ganzen Jahrgängen suchen. Dann weiss man, wie der Hase auf dem Briefmarkenmarkt läuft.

Bei postfrischen Marken fand ich die Aufsummierung der Nominale in Landeswährung hilfreich. Multipliziert mit dem Multiplikator für Frankaturware (meistens zwischen 0.3 bis 0.7) ergibt das den Ankaufspreis, wobei ich für einen kompletten Jahrgang etwas mehr bewillige, da schliesslich alle Marken in Sammlungsqualität enthalten sind.
 
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