Thema: Altdeutschland Bayern Eingehende Briefe
bayern klassisch Am: 08.01.2023 12:10:36 Gelesen: 52398# 640@  
Liebe Freunde,

nach unendlich langer Zeit ist es mir endlich gelungen, einen frankierten Brief von Thurn und Taxis nach Bayern zu finden, dessen Taxe(n) die niedrigst möglichen waren.



Erbach 16.91.1848 nach Amorbach, dort Ankunft am Folgetag mit dem schönen blauen Halbkreiser.

Hier sieht man ganz genau, dass der Absender 2 Kreuzer für Taxis und 2x für Bayern frankiert hatte - aber 2x Frankostufen gab es in Bayern eigentlich gar nicht, gab der Tarif doch bei Fernbriefen ein Mindestporto von 3x vor.

Aber es gab Absprachen/Verträge, die so abgeschlossen wurden, dass die nationalen Gebührensätze auch geringer sein konnten, wenn es dienlich war und das war es hier. Man reduzierte auf nur 2x und machte dadurch die Briefe günstig in der Erwartung, dass es keine Defraudationen geben würde und jeder Brief zur Post gebracht würde. Sicher hat diese Maßnahme dazu geführt, dass durch die Wohlfeilheit mehr Briefe mit der Post, als von Privaten befördert wurden, aber zu bekommen ist solch ein Stück nicht einfach, auch weil der Korridor ein ganz eng gezogener war und nur wenige Postorte umfasste.

Diese Variante müsste noch bis zum 30.9.1851 gegolten haben, als dieser Teil des Großherzogtums Hessens (Grafschaft Erbach) dem DÖPV beitrat, aber im Postvertrag Bayerns mit Taxis vom 1.5.1851 (pauschal) und der Aufnahme des Großherzogtums Hessen zum 1.10.1851 (VO- und Anzeigeblatt No. 59, lfd. Nr. 14.992 vom 30.9.1851 unter Punkt 3) c) " ... nach den vorgenannten Ländern aus der Pfalz bei unmittelbarer Überlieferung an die taxisschen Posten bis zu dem Grenzpunkte Frankenthal-Alzei, ohne Unterschied der Entfernung zu berechnen, und dagegen die zur Zeit noch beibehaltenen Austrittsposten Erbach, Fulda und Hanau in den Lokalmeilenanzeigern zu streichen.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Quelle: www.philaseiten.de
https://www.philaseiten.de/thema/5448
https://www.philaseiten.de/beitrag/310995