Thema: Die berühmtesten und wertvollsten Briefmarken der Welt
10Parale Am: 17.01.2023 21:01:58 Gelesen: 111036# 879@  
Heute habe ich mal eine Frage zur Provenienz-Forschung und welchen speziellen Nutzen an Hand eines konkreten Beispiels daraus zu ziehen ist. Siehe auch Thema: Provenienz ist ein Qualitätssiegel / vom 1. bis 3.10.2020 in London (von Richard).

Hier zeige ich einen Ausschnitt aus der Ergebnisliste der Corinphila Auktion vom November 2022. Hier haben wir also einen philatelistischen Stammbaum einer sehr wertvollen und berühmten 81 Parale Marke aus dem Fürstentum Moldau. Wenn ich es also richtig verstehe, wurde diese Marke zuerst 1924 bei Corinphila versteigert. Woher sie kam und wohin sie ging wissen wohl nur Insider. Doch wir erfahren, dass diese Marke erst 87 Jahre (ein langes Leben) später in der Moldau Collection auftauchte (oder versteigert wurde?).

Sollte diese Marke also wieder einmal versteigert werden, dann stünde dort Corinphila Auktion (2022) als dritter Hinweis auf die Provenienz. Also haben wir im Prinzip lediglich einen Stammbaum derjenigen Auktionsdaten, bei denen die Marke versteigert wurde. Ich könnte noch andere Beispiele nennen, möchte es aber dabei mal belassen. Ich finde es sehr zukunftsweisend, was für Vorteile man aus der Provenienz ziehen kann. Nun, wenn ich jetzt den Eurojackpot am Wochenende knacke, dann könnte ich mir vielleicht solch ein paar Marken zulegen (sofern sie am Auktionsmarkt zu haben ist). Also geht meine Frage eher in eine andere Richtung und die Rede sei hier mal wieder vom Bordeaux-Brief bzw. der berühmten Blauen Mauritius:

Wie wir alle wissen, ist der erste Besitzer eines Briefes immer der Empfänger. Nicht alle Einladungskarten zum Ball vom 30. September 1847 und all die andere Post, die Frau Gomm und ihr Mann und auch die Geschäftsleute Edward Francis & Co. in St. Louis verschickt hatten, wurde aufgehoben. Aber im Keller der Weinhandlung Messieurs Ducau and Lurguie fand ein kleiner Junge (kennt man eigentlich seinen Namen? - er wird immer als französischer Schuljunge bezeichnet?) diesen wertvollen Brief. Der nächste Besitzer hieß dann meines Wissens Théophile Lemaire in Paris, nachdem noch ein Zwischenhändler (Adams ?) eingeschaltet war - egal, die Geschichte kann man ja nachlesen. Zu gern würde ich mal die Provenienz des Bordeaux-Briefes sehen, da mutet die Provenienz der 81 Parale Marke, die nun für CHF. 48.800,-- versteigert wurde, ja richtig spärlich an. Zurück zur Frage:

Bedeutet Provenienz nun eigentlich Stammbaum der Auktionen oder Stammbaum der Vorbesitzer? Wird der französische Schuljunge nie in einer Provenienz auftauchen? Zugegeben: Frage eines Amateurs am Beispiel einer berühmten rumänischen Marke.

Liebe Grüße

10Parale


 
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