Thema: Deutsche Post prüft teilweisen Rückzug aus Briefzustellung
drmoeller_neuss Am: 24.01.2023 15:31:26 Gelesen: 2219# 11@  
@ bovi11 [#8]

In Deutschland war E+1 vor mehr als 120 Jahren nach zahllosen mir vorliegenden Postkarten und Briefen die Regel.

Innerorts zum Beispiel in Berlin war sogar E+0 möglich. Der Briefträger kam zu Kaiser Wilhelms Zeiten zehnmal am Tag. Später, bis in die fünfziger Jahre der Bundesrepublik Deutschland, wurde zweimal täglich zugestellt.

In Belgien gab es Briefmarken mit einem Anhängsel, um auf die Sonntagszustellung verzichten zu können. Der Postkunde musste das Anhängsel abreisen, damit der Brief Sonntags zugestellt wurde. Viele Postkunden haben das damals nicht gemacht, und die belgische Post musste nur an sechs Tagen zustellen.

Damals war die Post der einzige Kommunikationsweg. Nicht jeder hatte ein Telefon, und Ferngespräche, wenn sie überhaupt technisch möglich waren, waren sehr teuer. Die Wirtschaft war auf eine schnelle Post angewiesen. Die Zeiten haben sich geändert.

Wenn es endlich einmal in Deutschland gelingen würde, die Justiz und die Behörden zu digitalisieren, bräuchte man kein E+1 mehr. Urlaubspostkarten und Werbeprospekte müssen nicht am nächsten Tag zugestellt werden. Auch Briefmarkensendungen können warten.

Ab nächsten Jahr wird es in Deutschland keine Telefonzellen mehr geben, und Telegramme sind seit diesem Jahr Geschichte.
 
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