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In den Jahren 1895/96 verausgabte die Post Uruguays einen 11-wertigen Satz Freimarken mit den Abbildungen von Landesmotiven. Am 5. Oktober 1895 kamen die ersten 2 Wertzeichen zum Verkauf. Abgebildet sind ein Gaucho und eine Lokomotive.

Während der Gaucho (Mi.-Nr.: 100) mit Sicherheit nach Uruguay gehört, kann man das von der abgebildeten Lokomotive (Mi.-Nr.102) ebenso verneinen.



Der Graveur, der die Druckplatten herstellen sollte, wurde nämlich von einem sehr einflußreichen Grossaktionär der NWRCU aufgefordert, statt einer landesüblichen Lokomotive als Vorbild eine englische Lokomotive zu nehmen. Der Aktionär legte dem Graveur ein gutes Foto vor mit der Abbildung einer spezillen Lokomotive, die von Patrick Stirling für die Great Northern Railways in den Doncaster-Works gebaut wurde. Als Prototyp bekam sie bei der GNR die Nr. 1 und hatte danach im Norden Englands ein Rennen gewonnen. Dieser Umstand bewog den Aktionär, auf die Abbildung Einfluss zu nehmen.



Als im Jahre 1897 der Satz Freimarken erneut verausgabt wurde, in neuen Farben und teilweise neuen Zeichnungen, blieb das Wertzeichen mit der "Stirling-Abbildung" Besstandteil des Satzes (Mi.-Nr.: 119 vom 21. Juni 1897).

Die gleiche Marke wurde am 26. September 1897 nach Beendigung des Bügerkriegs mit einem Palmzweig und PAZ 1897 bedruckt an die Postschalter gebracht (Mi.-Nr.: 130).



1899/1900 wurden zum Freimarkensatz Ergänzungswerte und Farbänderungen hinzugefügt. (Mi.-Nr.: 144a und 144b vom 26. April 1899).



Bis dahin hat niemand die englische Lokomotive, die eigentlich nicht in die Satzausgaben passte, beanstandet. Ganz im Gegenteil, die Wz mit den Mi.-Nr.: 102, 119 und 144 wurden mit einem schrägen, schwarzen OFICIAL-Handstempelaufdruck versehen und als Dienstmarken benutzt (Mi.-Nr.: 52, 64 und 144.

MfG >Franz<