Thema: Zurück und nachgeschickt
bayern klassisch Am: 04.03.2023 11:12:58 Gelesen: 64389# 807@  
@ bignell [#806]

Lieber Harald,

nicht meine Zeit (sonst säße ich jetzt sabbernd vor dem Notebook!), aber wundervoll humorig beschrieben und ein "eye-catcher" allererster Güte, wie nicht anders von deinen Stücken gewöhnt.

Was ich noch ergänzen kann: Der schwarze T-Stempel ist bayerisch. Die 6 in der Mitte für 6 Decimi in Italien hatte man schon in Bayern ausgerechnet. Klasse, dass sie 2 mal als Nachporto geklebt wurden - wie oft sieht man das? Ich denke, das ist sehr selten.

Als er zurück kam, konnte mit ihm keiner etwas anfangen und man gab ihn an die Retourbrief-Commission München weiter, wo er, allein zur Ermittlung des Absenders, amtlich von den doppelt auf den König vereidigten Beamten dort geöffnet wurde. Der Name wurde hinten rechts notiert, nur kann ich ihn nicht sicher lesen und da die Retourbrief-Commissionen befugt und beauftragt waren, bei unfrankierten oder unterfrankierten Poststücken die fehlende Gebühr für die bayer. Staatskasse der Aufgabepost zu belasten, notierten sie hier hinten links "34 Pfg." als Nachporto.

Dafür wurde dem Absender dann sein Brief zugestellt, den er hätte mit 20 Pfg. frankieren müssen. Aber so ist es viel besser.

Ein Vortragsstück, auch wenn man die ganzen Laufwege nicht mehr hundertprozentig wird nachvollziehen können - das stört hier keinen.

Tolles Gesicht, feine Beschreibung, optischer Knaller und postalisch sehr interessant (so viele Briefe mit Retourmarken gibt es von Bayern nicht, nicht mal von München), da kann man dir nur herzlich gratulieren zu dieser Oberrosine.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
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